Wohnungssuche Tag 1

Der erste Tag meiner Wohnungssuche wurde durch extreme Müdigkeit behindert. Wir sind um 6:40 Uhr in Hamburg losgeflogen und ich kam totmüde hier an, weil ich gestern abend noch beim Jonet-Stammtisch war, um mich zu verabschieden. Zum ersten Besichtigungstermin haben wir uns dann noch geschleppt – das Haus sah aber von außen schon so bescheiden aus, dass wir gar nicht erst geklingelt haben. Dann sind zu den einzelnen Immobilienbüros um unser Hotel herum und haben schon die erste Lektion gelernt: Wohnungen, die im Fenster angepriesen werden, sind „gerade weg“ oder man hat sich im Preis vertan. Nachmittags haben wir schon geschwächelt und haben lieber geschlafen als durch die verregnete Stadt zu düsen.

Dann habe ich x Leute angerufen, die Wohnungen online inseriert haben. Meist schaue ich, ob sie angeben, dass es einen Lift gibt oder ob die Wohnung im Erdgeschoss ist. Dann weiß ich aber immer noch nicht, ob die Wohnung wirklich stufenlos zu erreichen ist – stepless entrance heißt das Zauberwort. Die Leute reagieren ungefähr so, wie ich es in Deutschland gewöhnt bin: „Was ist denn das für eine komische Frage?“ „Warum möchten Sie das wissen?“ – Wenn ich dann aber erkläre, dass ich Rollstuhlfahrerin bin, ist das Thema gegessen und ich bekomme eine nette Antwort.

Die Firma Skype hat mir mein Leben übrigens schon sehr erleichtert hier: Ich besitze eine britische Telefonnummer (SkpeIn), die ich an mein deutsches Handy weiterleite. Die Leute wollen keine ausländischen Nummern anrufen, wenn sie zurückrufen müssen. Wenn jetzt nicht die irren Roominggebühren von Vodafone wären, bräuchte ich gar kein britisches Handy – 75 Cent kostet es mich derzeit, wenn mich jemand auf dem Handy anruft. Ich hoffe, die EU beendet diesen Zirkus bald. Wir reisen problemlos von EU-Land zu EU-Land, haben in vielen Ländern die gleiche Währung, könnnen überall arbeiten, aber die Mobilfunkanbieter benehmen sich als wollten sie um jedes Land eine Mauer bauen. Falls jemand einen Anbieter kennt, der einen Europatarif anbietet, bin ich für Hinweise dankbar.

3 Kommentare

  1. Leider kenne ich auch keinen solchen Mobilfunkanbieter. Aber gerade jetzt können die VoIP-Anbieter wie Skype ihre Stärke ausspielen.
    Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg bei der Wohnungssuche in London. Man sagt ja, dass es dort nicht gerade einfach ein soll eine zu finden.

  2. Tom sagt:

    Orange prepaid „pay as you go“ bietet mit den „günstigsten“ (wenn man das überhaupt so nennen kann) Deutschland-Tarif an, „nur“ 25 pence/minute. Andere Anbieter nehmen hierfür bis über einen Pound pro Minute. Dazu kommt, dass die SIM im Laden nur um die 10 Pounds einmalig kostest – online bestellt derzeit sogar nur 1 Pound. Vielleicht wäre das ja eine britische Alternative?

    Eine relativ zentrale, stufenlos erreichbare Wohnung in London zu finden, die gleichzeitig noch bezahlbar ist, ist aus eigener Erfahrung nicht einfach. Für aktuelle Tipps wäre ich auf alle Fälle auch dankbar!

  3. Warum holst du dir erstmal keine englische Prepaid-Karte, die doch billiger ist?

    Lorenz