Tag Archiv für Bloggen

Wieder da

Nach ein paar erholsamen Tagen in Südengland und Wartungsarbeiten an diesem Blog bin ich wieder zurück. Hier läuft jetzt die aktuellste Version von WordPress und einige zusätzliche Plugins. Sollte etwas nicht funktionieren, bitte melden.

Radio Fritz

Wer mich mal hören und nicht nur lesen will, kann heute abend Radio Fritz in Berlin einschalten. Die Sendung Trackback läuft von 18 bis 20 Uhr und wird auch hier online gesendet. Ich spreche ein bisschen über dieses Blog.

Update: Den Podcast zur Sendung gibts hier.

Herzlichen Dank und Willkommen

Vielen herzlichen Dank für die vielen Glückwünsche, die mich erreichen, per Telefon, E-Mail, IM, Trackback etc. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Hier verirren sich gerade Tausende Menschen am Tag her, was sicherlich der Medienberichterstattung geschuldet ist, die unterdessen auch in den deutschen Medien stattfindet.

Allen, die neu hier sind, ein herzliches Willkommen. Ich habe dieses Blog vor ein paar Jahren gestartet, weil ich dachte, ich müsse mal aufschreiben, was mir so passiert und was mich so umtreibt. Und weil ich mich mit anderen darüber austauschen wollte. Das hat ganz gut geklappt. Dass ich dafür jetzt einen Preis bekomme, freut mich sehr, weil das Thema Barrierefreiheit in die Öffentlichkeit getragen wird. Ich bekomme oft Mails, in denen mir Leute sagen, sie hätten sich noch nie Gedanken darüber gemacht, über das was ich so schreibe. Mich überrascht das nicht, denn das ist genau meine Erfahrung. Nicht behinderte Menschen in Deutschland wissen viel zu wenig über behinderte Menschen. Weil behinderte Menschen noch lange nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind. Wie auch, wenn man meist schon im Kindergarten von einander getrennt wird, spätestens aber in der Schule und man sich aufgrund der schlechten Beschäftigungsquote behinderter Menschen in Deutschland auch im Berufsleben nicht mehr wiedertrifft? Ich weiß, dass das nicht immer so ist, ich bin ja selbst die Ausnahme, die die Regel bestätigt, aber ich halte es für eine Ursache des Problems.

Ich habe, als ich bei BBC war, mal eine kleine Studie unter meinen Kollegen gemacht. Viele meiner Kollegen, die in England zur Schule gegangen sind, hatten behinderte Klassenkameraden. Die waren gewöhnt, auf Barrierefreiheit zu achten und Fragen zu stellen, wenn sie etwas nicht wussten. In Deutschland sind behinderte Menschen in vielen Lebensbereichen nicht sichtbar, was dazu führt, dass man sich ständig in einer Grundsatzdiskussion wiederfindet, ob Gebäude x oder y wirklich barrierefrei sein muss, „da arbeiten ja eh keine Behinderten.“

Wenn es in Deutschland einen gesellschaftlichen Konsens darüber gebe, dass behinderte Menschen die gleichen Teilhabechancen wie der Rest der Bevölkung haben sollten, dann dürfte in diesem Land nicht mehr darüber diskutiert werden, ob ein neues Gebäude barrierefrei wird, wieviel Prozent des Fernsehprogramms untertitelt wird, ob wir wirklich barrierefreie Webseiten brauchen, ob man wirklich den behinderten Bewerber einstellt und und und…

Derzeit werden diese Diskussionen aber tagtäglich geführt (nicht nur in Deutschland) und fallen nicht immer pro Barrierefreiheit und Teilhabe aus. Und das wiederum hat mit dem Denken über Behinderung zu tun. Wenn man davon ausgeht, dass der behinderte Mensch „das Problem“ ist und nicht die fehlende Rampe, dann wird man sich nie veranlasst fühlen, eine Rampe anzuschaffen.

Der Tag danach

Ich habe mir gestern abend schon gedacht, dass es interessant sein wird zu sehen, welche Reaktionen auf die Preisverleihung folgen. Es zeigt sich, dass diese genauso überraschend sind wie der Gewinn selbst. Ich bekomme massenweise Zugriffe aus Spanien, weil El Pais und El Mundo in Artikeln über den Preis berichtet haben, auch ausführlich über dieses Blog. Auch russische Medien haben berichtet und eine Zeitung aus China. An den deutschen Medien scheint der Preis völlig vorbei zu gehen…

Gewonnen!

Ich bekomme gerade Trackbacks, die mir sagen, dieses Blog hätte beim Blogwettbewerb der Deutschen Welle in der Kategorie „Bestes deutsches Weblog“ gewonnen. Ich freue mich natürlich riesig und bedanke mich herzlich für den Preis.

The BOBs – Best of the Blogs der Deutschen Welle

Über einen Trackback habe ich erfahren, dass dieses Blog beim Blogwettbewerb der Deutschen Welle, The BOBs, nominiert ist und wohl auch weitergekommen ist. Ich freue mich natürlich sehr.

Neben Behindertenparkplatz sind in der Kategorie „Best Weblog Deutsch“ nominiert:

Alles ausser Sport

Auguststrasse
Bestatterwebblog
Charming Quark
Das hermetische Café
Indiskretion Ehrensache
Krusenstern
Spass mit der Deutschen Bahn
Zwarwald

Kommentare werden moderiert

Ich mag sehr, wenn über meine Blogeinträge diskutiert wird. Ich dulde hier aber weder, dass Leute beleidigt werden (nein, auch keine Politiker) noch dass hier anti-demokratische Dinge vebreitet werden. Wer hier kommentiert, tut das bitte nicht mit falschem Namen. Nur Kommentare mit gültiger E-Mailadresse werden geduldet. Bis auf weiteres werden die Kommentare hier moderiert und zeitverzögert freigeschaltet. Sorry an alle, die hier bislang zivilisiert kommentiert haben.

Insight Magazin

Das Insight Magazin hat diverse Journalisten zu ihren Lieblingsweblogs befragt. Darunter auch mich. Nachzulesen in der April-Ausgabe des Magazins. Die Links zu dem Artikel gibt es auch online.

Schubladendenken

Ich bekomme hier in England erheblich weniger von der deutschen Politik mit als zu der Zeit als ich noch in Deutschland war. Allerdings haben sich die Forderungen des deutschen Innenministers Wolfgang Schäuble auch bis zu mir herum gesprochen. Online-Durchsuchungen, Grundgesetzänderung etc. Ein Grund dafür, dass ich es mitbekommen habe ist, dass ich ein Alert auf Blogeinträge abonniert habe, in denen das Wort „Rollstuhl“ vorkommt. Viele Blogger schaffen es nicht, die Ansichten von Schäuble zu kritisieren ohne darauf abzuheben, dass er seit einem Attentat im Rollstuhl sitzt, schreiben sogar, dass so jemand „befangen“ sei und deshalb nicht Innenminstier sein könne.

Willkommen im Bloggerland der Schubladendenker! Weil Schäuble durch ein Attentat querschnittgelähmt ist, würde er solche Forderungen aufstellen. So ein Schwachsinn! Schäuble wurde auch nicht von einem Terroristen niedergestochenschossen (sorry, Verschreiber!), sondern von einem psychisch kranken Mann. Das hat mit Terror nichts zu tun. Und schon gar nichts mit Onlinedurchsuchungen. Die Wahrheit ist: Man kann solche übertriebenen Forderungen auch unterstützen, wenn man kein Attentatsopfer ist und keine Behinderung hat. Ich bin sicher, er würde solche Dinge auch fordern, wenn er nicht im Rollstuhl sitzen würde. Oder welche Behinderungen haben die Herren Bush, Beckstein, Stoiber und Schönbohm?

Kurios

Wolfgang möchte, dass ich sechs Kuriositäten über mich verrate. „Schreibe 6 komische oder kuriose Dinge über dich und gebe das Stöckchen an 6 Personen weiter“, lautet das Stöckchen. Na gut.

1. Meine Englischlehrerin meinte, ich käme in Englisch nie auf einen grünen Zweig. Jetzt arbeite ich für BBC.

2. Ich hatte Französisch bereits im Kindergarten und in der Grundschule. Anschließend habe ich mit Französisch als erster Fremdsprache in der Orientierungsstufe begonnen und das auch noch im „Intensivzweig“ mit Ziel Abi und Baccalaureat zweisprachig. Heute bin ich schon froh, wenn ich mein Essen richtig bestellen kann und „Ca va?“ über die Lippen kriege.

3. Meine Eltern haben seit Jahren ein Ferienhaus in Frankreich. Ich war aber noch nie da.

4. Ich war in Mathe legendär schlecht. Habe aber bei dpa über Quartalszahlen und Bilanzen vom Unternehmen geschrieben ohne mir einen ernsthaften Fehler zu leisten.

5. Wenn ich nicht an Weihnachten geboren wäre, hieße ich Andrea.

6. Ich habe mit 18 um eine Kiste Champagner gewettet, dass ich nie heirate. Ich hoffe, die Leute von damals haben das vergessen bis es soweit ist.

Kuriositäten möchte ich auch gerne von Jens, Katja, cabronsito, Lila, Björn und Thomas hören.