Lieber Flughafen Hamburg…

es ist immer schön zu wissen, dass alles so bleibt wie es ist, auch wenn man lange fort geht. Nicht auszudenken, wenn ich einmal bei Dir ankommen würde und es gebe plötzlich bei Dir eine angemessene Zahl an barrierefreien Toiletten an den Gates. Habe ich mich doch schon daran gewöhnt, dass der Gang zur Toilette in Bezug auf die Entfernung dem sich anschließenden Flug ähnelt.
Jetzt gibt es eine neue Toilettenanlage. Im Terminal 2, direkt am Fahrstuhl vor der Gepäckausgabe. Eigentlich ein idealer Ort, um eine barrierefreie Toilette zu installieren. Aber wir wollen ja, dass sich nichts ändert. Deshalb hast Du auch konsequenterweise keine barrierefreie Toilette eingebaut und die Anlage auch gleich mit Stufen versehen. Der alte Mann, der in meinem Flieger war, und am Stock ging, musste auch noch ein bisschen weiter laufen als alle anderen. Wäre ja aber noch schöner, wenn jeder Hans und Franz, gleich welchen Alters, Deine Toiletten benutzen könnte. Lieber Flughafen Hamburg, es ist toll, dass man bei Dir keine Überraschungen erlebt und alles beim Alten bleibt.
Auf meine Frage, was sich seit dem Inkrafttreten der neuen EU-Richtlinie für behinderte Passagiere am Flughafen geändert hat, sagte Deine Mitarbeiter: Ähm…Nichts. Das nenne ich wirklich konsequent.

6 Kommentare

  1. Dorothea sagt:

    Deutschland hat ja auch „nur zufällig“ die UN-Resolution unterschrieben.

    Palavert wird viel – die Aus- und AbSONDERung in diesem Land, egal ob durch nichtzugänglichen öffentlichen Verkehr, nicht in üblicher Weise zugängliche Gebäude, nichtvorhandene WCs oder AusSONDERungsschulen geht fröhlich weiter.

    „Man“ steht international nicht mehr gar so unbekleidet da – aber intern fällt da zum Thema der sogenannten „Behinderten“ dann doch nur KÜMMERN und ABSCHIEBEN ein.

  2. A. Spencer sagt:

    Ich bin auch viel auf Reisen und bemerke solche Dinge auch obwohl ich solche Barrieren ja noch leicht überwinden kann und wundere mich jedes mal aufs neue. Deine Seite gefällt mir sehr gut, hier sollten vielleicht einmal ein paar Leute vorbeischauen die für öffentliche Bauarbeiten zuständig sind.

    Beste Grüße

  3. Meinen herzlichen Dank, dass dies endlich mal thematisiert wird. Ich bin speziell in Hamburg immer wieder auf diese Problematik gestoßen und fand dennoch kein Gehör. Ich hoffe sehr, dass weitere Änderungen vorgenommen werden, denn irgendwie scheint uns jemand immer zu vergessen.

  4. Stolterfoht,Sybille sagt:

    hallo, sendet mir alle euire beschwerden, mit Flugnummer, Flugdatum und Fluggesellschaft, dann kann ich eine Sammelbeschwerde an die Geschäftsleitung und den behindertenbeauftragten weiter leiten.
    Heißer Tipp-funktioniert über mich:
    Lufthansa _Kreditkarte und somit freie Lounges mit einwandfreier behindertengerechter Toilette
    Sybille stolterfoht

  5. Christiane sagt:

    @Sybille

    Ich halte von Sammelbeschwerden gar nichts, weil jeder Fall individuell ist und es viel mehr bringt, wenn sich viele Leute öfter beschweren als alle gemeinsam nur einmal.

    Eine Lufthansa-Kreditkarte gibt einem noch keinen Zugang zur Lounge, sondern der FTL-, Senator- oder HON-Status.

  6. Elisa sagt:

    Die behindertengerechte Ausstattung eines Flughafens ist eben mit enormen Kosten verbunden, und diese sind die Betreiber offensichtlich nicht bereit zu zahlen. Der Gewinn hängt von behinerten Menschen eben nur marginal ab. Umso wichtiger, hier eine Plattform zu schaffen, diese Art der Geschäftspolitik öffentlich an den Pranger zu stellen. Aber eben dabei darf es nicht bleiben, sondern die Betreiber müssen mit den Beschwerden am laufenden Band konfrontiert werden, damit sich endlich grundlegend was an der Einstellung behinderten Menschen gegenüber ändert!