Gestern war ich zum einem Abschiedsumtrunk in der Nähe von Kings Cross eingeladen. Hin fuhren wir bis Waterloo und dann mit dem Bus bis Russell Square. Es war relativ weit zu laufen und es regnete irgendwann auch, so dass wir beschlossen auf dem Rückweg mit dem Zug von Kings Cross St. Pancras nach London Bridge zu fahren. Kings Cross lag um die Ecke.
Als wir in St. Pancras ankamen, empfangen uns schon Schilder, dass der Zug am Wochenende wegen Bauarbeiten nicht fahre. Ich ging zu den zahlreich versammelten Mitarbeitern, die alle Leute auf die U-Bahn verwiesen. In die U-Bahn komme ich aber nicht rein, jedenfalls nicht um nach Hause zu fahren. Aber der Mitarbeiter sagte sofort, er werde mir ein Taxi rufen. Das werde First Capital Connect, die Zuggesellschaft, bezahlen. Ich hatte schon öfter in den „Disability Policies“ der Verkehrsgesellschaften gelesen, dass sie bei Bauarbeiten oder nicht barrierefreien Stationen das Taxi bis zum nächsten zugänglichen Haltepunkt zahlen müssen. Ich war relativ skeptisch, wie das in der Praxis funktionieren soll, aber gestern war es dann soweit: Ich fuhr tatsächlich mit dem Taxi nach London Bridge. Wir mussten auch nur 10 Minuten auf das Taxi warten, was für Londoner Verhältnisse sehr wenig ist. Ich konnte später auf dem Display des Fahrers lesen, dass das Taxiunternehmen einen „Urgent, Urgent“-Aufruf an alle Fahrer geschickt hatte. Ein Großkunde benötige dringend einen Wagen.
Super Service, finde ich, und es motiviert die Unternehmen, auf Barrierefreiheit zu achten. Ansonsten muss das Taxi bezahlt werden.
Da ist das Fazit wohl wieder: Barrierefreiheit lässt sich doch vorschreiben.
Wiedermal ein toller Beitrag und ein tolles Jahr zu Ende! Ich wollte mich bei Dir für die unterhaltsamen aber auch informativen Beiträge bedanken und wünsche dir ein Frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Ich fahre jetzt erstmal in Urlaub! Bis denne…
Na das ist doch mal eine super Nachricht! Wenigstens klappt das bei euch in England, schade nur, dass man hier noch nicht soweit ist, aber ich hoffe, man nimmt sich ein Beispiel an England. Denn hier ist es als Rolli doch schwer, irgendwo hin zu kommen, wenn man gerade keinen „Chauffeur“ zur Hand hat.
Bin durch Zufall auf diesen interessanten Beitrag gestoßen. Wirklich vorbildlich was die Bahngesellschaft und die Kollegen aus London machen.