In Großbritannien gibt es derzeit eine Diskussion darüber, wie man damit umgehen soll, dass Einwanderer aus Pakistan eine 13-fach erhöhte Wahrscheinlichkeit haben, ein behindertes Kind zu bekommen als der Rest der Bevölkerung. Verantwortlich dafür sei, dass es in deren Kultur üblich ist, dass Cousine und Cousin heiraten, schreibt die BBC.
Einer meiner interessantesten Recherchen bei BBC war für eine Sendung über das Thema Geschwisterliebe, ausgelöst durch das Verfahren in Deutschland gegen einen Mann, der erst im Erwachsenenalter seine Schwester kennen gelernt hat und mit ihr Kinder hat.
Es gibt durchaus geteilte Auffassungen darüber, wie man mit dem Thema umgehen soll und ich habe immer noch keine wirklich gefestigte Meinung darüber. Ist es wirklich ein medizinisches Problem oder nicht eher ein moralisches? Wären alle Bedenken aufgehoben, wenn es die behinderten Kinder nicht gebe? Und dann gibt es auch Wissenschaftler, die sagen, dass man nicht eindeutig nachweisen kann, dass die Behinderungen durch die innerfamiläre Fortpflanzung kommen.
Ich glaube, dass man das Thema nicht über gesetzliche Regelungen in den Griff bekommt. Deutschland ist übrigens eines der wenigen Länder, die geschwisterlichen Sex unter Strafe stellt. Ich frage mich, was der wahre Grund dafür ist. Eigentlich könnte es dem Gesetzgeber doch egal sein. Geht es also wirklich darum, behinderte Kinder zu verhindern?
Ich bin gespannt, wie die Debatte hier weiter geht. Letztendlich hilft wohl nur Aufklärung – wenn die Wissenschaft wirklich sicher ist, woher diese hohe Zahl an behinderten Kindern kommt. Die Entscheidung liegt dann aber immer noch bei den Paaren.
Wenn die zu entstehenden Kinder dadurch gefährdet werden können und man mit einer ausreichenden Gewissheit sagen kann, daß das auch so ist, dann finde ich dieses Verbot richtig. Schließlich sagen wir ja auch nicht: Naja, die Mutter hat halt während der Schwangerschaft gekokst wie ein Industriestaubsauger, aber Schuld an den Entzugserscheinungen des Säuglings nach der Geburt ist sie ja nicht, der ist selber schuld, daß er nicht mit dem Koksen weitermacht.
Der moralische Standpunkt sagt hingegen eher was über unsere Wertvorstellungen als Gesellschaft aus. Und da könnte man dann auch getrost sagen: Solange keiner zu Schaden kommt, macht doch, was ihr wollt!
Also muß geklärt werden, ob noch nicht entstandene Kinder dabei zu Schaden kommen.
(Interessanter Nebengedanke: Was ist eigentlich mit homosexueller Geschwisterliebe? Wie stehen wir dazu?)
Ich habe mal einen Bericht gelesen, der sich auch mit Behinderungen von Kindern von Geschwistern befasst hat. Ich kann ihn leider nicht mehr ganz wiedergeben, aber soviel ich weiß, war die Kernaussage, dass bei Geschwisterliebe (zumindest wenn sie über mehrere Generationen geht), bestimmte Erbkrankheiten immer weitergegeben werden, da ja beide dann entsprechende Gene haben, während bei Beziehungen zwischen Nichtverwandten sozusagen ein frischer Genpool dazukommt, und manche Erbkrankheiten auch nur weitervererbt werden, wenn beide Elternteile entsprechende Gene haben. Genaueres weiß ich da aber leider auch nicht mehr.
Zu diesem Thema gibt es einen ausführlichen Artikel in der deutschen Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Inzest)…
Er ist gerade im Bereich „Biologische Aspekte“ mit einem Disclaimer ausgestattet, welcher auf fehlende/ungenügende Literatur hinweist.
Die Heirat (bzw. Fortpflanzung) unter Verwandten ist in diesem Fall sowohl ein medizinisches als auch ein gesellschaftliches Problem, insbesondere in England, da durch das NHS die Folgekosten eines solchen Verhaltens von allen Steuerzahlern getragen werden muessen.
Im Gegensatz zu vereinzelten Faellen von Inzucht handelt es sich hier um eine Praxis, die ueber Generationen betrieben wird; Al-Gazali et al. (BMJ 2006 333:831) schaetzt, dass im arabischen Raum 25%-60% aller Ehen innerhalb der gleichen Familie geschlossen werden und dieses – neben anderen Faktoren – zu einer hohen Zahl von genetisch bedingten Erkrankungen fuehrt (ein extremes Beispiel dafuer sind die kurdischen Kinder, die statt auf zwei auf vier Beinen laufen[1]).
Normalerweise verschwinden Gene, die zu einer Krankheit fuehren, nach einiger Zeit durch Selektion – oder sie werden zumindest rezessiv. Im Falle der Inzucht kommen diese Gene jedoch ploetzlich wieder hervor und fuehren zu zahlreichen Erkrankungen – ein Beispiel sind psychische Erkrankungen die anscheinend bei solchen Kindern deutlich weiter verbreitet sind.
[1] http://news.softpedia.com/news/The-Handwalker-Siblings-40294.shtml
interessant finde ich bei der rechtslage auch, dass der entsprechende strafrechtsparagraph lediglich den „vollzug des beischlafs“ verbietet. die „clinton-ausrede“ ist also genau so möglich, wie der „samenraub“.
deutsch gesagt: man darf’s halt nicht „normal“ machen. was für ein seltsamer paragraph.
auch wenn ich bisher noch nie dazu kam, das tabu in frage zu stellen, ist das motiv für die vorschrift so, wie sie formuliert ist, nicht klar.
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Die Sache mit dem Koks passt hier aber nicht wirklich. Natürlich erhöhen Drogen die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind geschädigt wird. Dem kann man begegnen, indem man keine Drogen nimmt.
Bei Inzest bleibt als einzige Maßnahme dann eben kein Kind zu kriegen. Nach dem Motto, lieber gar kein Kind als eins mit Behinderung zu riskieren. Ich glaube, wir finden alle hier, dass dieses „Argument“: „Es wäre besser, wenn Du nie geboren worden wärst“ nicht das Gelbe vom Ei ist.
@Urs: deswegen guckt man ja auch in die englischsprachige Wikipedia in solchen Fällen…
@planeten: Man kann das Argument allerdings auch anders sehen und sagen, dass man einem Kind einen moeglichst guten Start ins Leben geben sollte; d.h. man sollte auf das Verzichten, was dem Kind spaeter – auf welche Weise auch immer – zum Nachteil werden kann.
Das ist natuerlich nicht in jedem Fall moeglich, aber in dem von der BBC angesprochenen Fall geht es weniger um eine unglueckliche Liebesheirat zwischen Geschwistern, sondern darum, dass Ehen innerhalb der Familie gezielt arrangiert werden, oft aus finanziellen Gruenden. In diesem Fall wird also eine angebliche Tradition ueber das Wohl des Kindes gestellt.
@Chris… dort steht der selbe Disclaimer. Anscheinend sind sich viele vordergründig einig, dass es biologische Nachteile hat, nur belegen kann man es nicht genügend… Vermutlich auch schwierig, in so einem Umfeld (Tabu, Scham, Ehre) empirische Studien zu machen.
@Gunter
Das Argument, dass behinderte Kinder automatisch einen schlechteren Start ins Leben haben, kann ich so nicht stehen lassen. Da sind wir nämlich bei der Debatte, was lebenswertes Leben ist und was nicht. Meine Erfahrung ist nicht, dass behinderte Kinder grundsätzlich mehr Schwierigkeiten haben. Dass sie nicht unglücklicher sind ist bereits empirisch untersucht worden. Und wenn es doch Probleme gibt, hängt es nicht selten an den Bedingungen, nicht an der Behinderung.
@Christiane
Es geht mir weniger um die Frage von lebenswertem Leben, sondern darum, moeglichen Schaden so weit wie moeglich zu verhindern. Der Verzicht auf Alkohol, Rauchen und Kaffee waehrend der Schwangerschaft erhoeht die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind gesund zur Welt kommt – ist die Empfehlung zu einem solchen Verhalten in Deinen Augen falsch?
Die Heirat unter Cousins/Cousinen ist letztendlich nur eine andere Form, die Gesundheit des Nachwuchses zu gefaehrden (z.B. durch Gendefekte die zu einem Tod innerhalb der ersten Lebensjahre fuehren) und ich halte es durchaus fuer sinnvoll, ueber dieses Problem aufzuklaeren und – wenn moeglich – es auch zu vermeiden.
Andere Gruppen, die aus historischen Gruenden das Probleme einer hohen Wahrscheinlichkeit fuer Erbkrankheiten haben, gehen dieses Problem recht offensiv an; die Amish z.B. indem man gezielt versucht, ausserhalb des eigenen Dorfes zu heiraten. Fuer aschkenasische Juden, bei denen bestimmte Erbkrankheiten wie z.B. Tay-Sachs gehaeuft auftreten, gibt es genetische Beratungen (u.a. auch vom NHS) um (potentielle) Ehepartner auf ein entsprechendes Risiko aufmerksam zu machen.
Ich bin etwas hin und her gerissen – aber eher in der „moralischen“ Frage. Für mich lehne ich es ab (ebenso wie ich Ehescheidung ablehne und Abtreibung usf), aber finde es problematisch, wenn der Staat aus religiösen Überzeugungen Gesetze gießt.
Andererseits geht es hier nicht nur um Moral und Religion, sondern auch um ein historisch gewachsenes Tabu. Und Tabus haben eine gesellschaftliche Funktion, die imho nicht leichtfertig aufgegeben werden sollte. Sie haben etwas mit tradierten Überzeugungen zu tun und mit der Organisation von Zusammenleben.
Auch hier bin ich mir nicht wirklich sicher, aber ich erahne, dass Tabus so lange ihre Funktion haben, wie es keine breit akzeptierte Übereinkunft gibt, die sie je konkret ablösen.
Ganz ehrlich: In einer Gesellschaft ohne Tabus (auch wenn nicht alle jedem einleuchten) würde ich nicht leben wollen.
Interessant in dem Zusammenhang: Im Economist wurde letztens über eine Studie berichtet derzufolge die höchste Fertilitätsrate bei Cousins(Cousinen) zwischen dem dritten und vierten Grad besteht.
Link: http://www.economist.com/science/displaystory.cfm?story_id=10640683
Moralisch weiß ich auch nicht, was ich davon halten soll, dass Geschwister heiraten / Sex haben.
Aber:
Zum Glück ist es wunderbar erlaubt, dass Menschen mit Rot-Grünblindheit, Bluter und Menschen mit anderen Gendefekten heiraten, Sex haben und sogar Kinder bekommen dürfen.
Vor diesem Hintergrund ist es wirklich verwunderlich, dass „das Kind könnte behindert sein“ bei Geschwistern als Begründung für ein Gesetz herhalten muss. Ich glaube, es sind moralische Ängste, die dahinter stecken. So wie bei der Homosexualität, die bis vor gar nicht all zu langer Zeit noch verboten war.
@Gunter: „Im Falle der Inzucht kommen diese Gene jedoch ploetzlich wieder hervor und fuehren zu zahlreichen Erkrankungen“
Und dann? Dann werden diese Gene je nach Schwere der Erkrankung nicht weitergegeben, weil sie entweder keinen Partner finden oder sich gar nicht fortpflanzen können und verschwinden sofort aus dem Genpool, während sie ansonsten wie Du selber sagst im „Normalfall“ zunächst über Generationen rezessiv weitergegeben werden und zufälligerweise hier und da wieder auftauchen. Langfrisitg gesehen kriegst Du also mehr „geschädigte Kinder“.
Nach dieser Logik tut man dem Genpool und der Gesellschaft sogar einen Gefallen, wenn solche „Defekte“ frühzeitig aussortiert werden. Oder nicht?
Außerdem nach der „Logik“ sollten allen Menschen mit ähnlichen Gendefekten die Heirat und Fortpflanzung verboten werden. Du sagst es selber. Es gibt Beratung für Paare, in deren Familien Erbkrankheiten häufig vorkommen und wenn sich zwei Menschen aus dieser Gruppe finden, deren Nachwuchs mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Behinderung hat…Dann was? Dann verbieten wir denen die Fortpflanzung bzw. prophylaktisch schon mal den Sex? Schreiben wir behinderten Menschen vor, sich Partner zu suchen, die nicht ähnliche Behinderungen aufweisen, damit sich die Gendefekte in der Folgegeneration „verstärken“?
Im Übrigen, wenn sich die Geschwister einig sind und zusammenleben wollen und dann keine Kinder kriegen, weil ihnen das Risiko zu hoch ist…
Warum zum Geier sollte man ihnen dann verbieten, sich zu lieben?
Kann mir mal jemand erklären, was an einer Geschwisterehe das moralische Problem sein soll?
Soweit ich weiß und soweit auch aus dieser Diskussion erkennbar, ist das einzig belegbare Problem das, dass zwei Personen mit demselben genetischen Defekt, bzw. der Veranlagung dazu, diesen Defekt dominant an ihre Kinder weitergeben werden.
Ob diese Personen nun miteinander verwandt sind oder nicht, spielt dabei meines Wissens nach keine Rolle.
Was soll also bitte daran falsch sein, wenn zwei Menschen heiraten, weil sie sich von Geburt an kennen und daher aus langjähriger Erfahrung wissen, dass sie zusammenpassen?
Dass dies ein gesellschaftliches Tabu brechen würde, kann meiner Meinung nach für sich allein keine Rechtfertigung sein.
Zwangsehen sind natürlich ein ganz anderes Thema, aber darum geht es ja beim Verbot von Geschwisterehen nicht.
@planeten:
Nur ganz kurz: es geht in dem angesprochenen Fall um _arrangierte_ Hochzeiten, d.h. es geht hier nicht um Geschwister (das ohnehin nicht, es sind normalerweise Cousinen/Cousins) die sich einig sind, sondern um Eltern, die das planen.
Das fuehrt langfristig dazu, dass immer mehr Gendefekte auftreten (siehe z.B. den Artikel, den ich in meinem ersten Kommentar zitiert habe – im arabischen Raum ist genau das inzwischen ein groesseres Problem).
@Gunter:
Also arrangierte Ehene fine ich schon mal aus einem ganz anderen Grund nicht so toll und darum geht es auch hier nicht. Es geht darum, ob man hier bei uns in Deutschland, wo es in der Regel keine arrangierten Ehen gibt (bzw. geben sollte) Inzucht verbieten sollte. Und da ist die Genetik-Karte zu ziehen ein recht schwaches Argument.
Was ist eigentlich mit Island? Auch dort hat man einen sehr kleinen geographisch abgeschnittenen Genpool auf engstem Raum, wo es lange, lange Zeit gar nicht anders ging als untereinander zu heiraten und was ist mit diversen andere kleinen Inselgemeinschaften. Du hast vielleicht gehört, dass gerade diese Länder und Insel für Genforscher extrem interessant sind, weil man da genau wie Du sagst erforschen kann, wie das mit der Weitergabe der Gene und da insbesondere krankmachender Gene genau funktioniert.
http://www.daserste.de/wwiewissen/beitrag_dyn~uid,zgs4xwuymkzh95za~cm.asp
Soviel ich weiß, ist das nämlich keine so eindeutige Sache, wie Du das hier schilderst. Es gibt die Fälle, dass durch Inzucht gewisse Krankheiten sehr gehäuft auftreten: prominentes Beispiel sind Adelshäuser und da vielleicht die letzte Zarenfamilie und die Bluterkrankheit, aber selbst hier trat der Defekt nicht so häufig auf, wie man es erwarten sollte. Die Romanows hatten vier gesunde Töchter, aber nur beim Sohn kam die Bluterkrankheit raus.
Die Defekthäufungen in der kurdischen Bevölkerung sind eine weitere interessante Geschichte, und wie man sieht, tritt hier auf einmal ein anderer Defekt auf, als bei den Romanows.
Es ist noch sehr viel auf dem Gebiet zu forschen und daher sollte man eher von Fall zu Fall entscheiden, ob die Gefahr besteht oder nicht.
@planeten:
Hier scheint ein Missverstaendnis vorzuliegen; mir ging es ausschliesslich um die arrangierten Ehen, die die Grundlage fuer den zitierten BBC Bericht waren. Durch die konsequente Durchfuehrung dieser Heiraten scheint es zu einer Art negativen Selektion zu kommen und ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand daran ein Interesse hat.
Wenn andererseits zwei erwachsene Geschwister (oder enge Verwandte) beschliessen, sie wollen unbedingt Kinder haben, so halte ich persoenlich das fuer keine gute Idee, aber ich sehe keinen Grund, das zu verbieten. Man sollte sie aber zumindest auf die potentiellen Gefahren hinweisen – auch wenn das nicht viel bringt, ich sehe auch regelmaessig Schwangere die rauchen …
liebe christiane, vielleicht könnte deine meinung der diskussion zu diesem post gut tun?
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Wie sieht es mit Erbkrankheiten bei Cousin & Cousine 4 Grades aus?
Ich möchte gern auch etwas zu dem Thema beitragen, da ich mich selbst in meine Cousine unsterblich verliebt habe und andersherum. Meine Cousine ist 29 und ich bin 24. Wir haben uns im Grunde nie richtig kennengelernt und sind uns erst auf einer Familienfeier nach Jahren begegnet. Danach haben wir uns, etwa über ein Jahr sehr gut kennengelernt und ich habe noch nie ein innigeres Verhältnis zu einem Menschen aufbauen können. Eine derartige Offenheit die zwischen uns herrscht ist mir mit keiner anderen Frau bisher vorstellbar gewesen. Ich könnte mir kein Leben ohne Sie mehr vorstellen und das wir verwandt sind stand nie zur Debatte, es zählt nur das Gefühl, nichts anderes.
Ich habe bereits viele Meinungen gehört denen ich beipflichten kann, doch kann ich es nicht ausstehen Beiträge von Leuten zu lesen die meinen sich zu dem Thema äußern zu müssen, ohne jeglichen Bezug zum Thema zu haben und gar keine Vorstellung über diese Problematik zu besitzen. Es ist unbestreitbar das arrangierte Ehen nicht nur zwischen Geschwistern eine grundlegende Verletzung der Menschenrechte darstellt. Doch ich kann nicht nachvollziehen worin ein moralisches Problem bestehen soll einen anderen Menschen zu lieben, scheiß egal ob diese behindert oder verwandt sind. Und genau deshalb sollte jeder das Recht haben mit seiner geliebten Partnerin zusammenzuleben und auch ein Kind mit ihr zu bekommen. Mag sein das unter Behinderten oder Verwandten ein Gendefekt weitergegeben oder verstärkt werden kann, aber das heißt nicht das diese Kinder weniger liebens- und lebenswert sind. Ganz im Gegenteil glaube ich sogar, dass genau diese Menschen eine viel natürlichere Liebe entwickeln können als das von einem Großteil der restlichen Bevölkerung behauptet werden kann – siehe die enorme Scheidungsrate die immer mehr explodiert. Wenn sich derart betroffene Menschen finden, dann beruht das wohl kaum auf Oberflächlichkeit, von welchen sich unsere „moderne Fernsehgesellschaft“ ja so abhängig macht. Und wenn sich diese Menschen unter solchen Umständen schon lieben können, was glaubt Ihr wohl welche Liebe an deren Kinder weitergegeben werden kann. Und vieleicht sind diese Kinder auch leider Gottes nicht lebensfähig, doch die Entscheidungsgewalt darüber Urteilen zu dürfen spreche ich jedem Menschen ab. Und wenn ich mit meiner Cousine zusammen sein will, dann lass ich mir das bestimmt nicht von irgendwelchen anmaßenden Hornochsen verbieten, die wohl kaum ein gesundes Bild von Liebe besitzen können, wenn sie sich das Recht herausnehmen darüber zu urteilen. Das sind in meinen Augen nur kleine anmaßende Arschlöcher die über ihren eigenen Tellerrand nicht hinausblicken können. Ich sage nur, ein hoch auf alle Liebenden und ewig lebendig gebliebenen.
Hallo Martin,
seid ihr bis heute noch glücklich zusammen?
Lg
Sara
mhm, ich bin mit meinem cousin verheiratet. unsere muetter sind schwestern. Es war eine arrangierte Heirat, oder Zwangsheirat, wie man es nimmt. War alles nicht leicht (aber wer hat es schon leicht) aber inzwischen kommen wir sehr gut miteinander aus, wir lieben uns , respektieren uns usw. Ich habe 4 Kinder, alle gesund und munter (Gott sei dank). In der familie meines mannes (also vaeterlicherseits) gibt es sehr viele kinder mit der Bluterkrankheit, sehr viele deren IQ sehr niedrig ist, was ich direkt daraus herleite, dass sie untereinander (also Cousin und Cousine 1. oder 2. grades) und das mindestestens ueber 2 generationen hinweg verheiratet wurden. weil diese behinderungen so gehaueft in dieser familie sind, koennte man doch davon ausgehen, oder nicht? ohne das jetzt direkt untersucht zu haben.
mein sohn ist 20 und in meine cousine verliebt. Sie ist 16. Was mach ich jetzt?
Uebrigens:
Der Islam verbietet ehen zwischen geschwistern, mutter und sohn, vater und tocheter, tante und neffe, onkel und nichte usw. Cousin und cousine ist nicht verboten aber Prophet Mohammad (pbuh)hat ausdruecklich anweisungen gegeben so weit wie moeglich aus der familie raus zuheiraten.
Hallo,
danke für deine Antwort. Also eine arrangierte Ehe. Naja, wichtig ist, das man damit einverstanden, ansonsten, ist es wirklich schlimm. Aber Gott sei Dank, bist du jetzt glücklich mit ihm zusammen. Bei mir ist auch so gut wie die Hälfte aller Verwandten mit Cousins/Cousinen verheiratet, aber KEINER von denen, ist mit irgendeiner Behinderung zur Welt gekommen. Alle sind gesund.
Stimmt, man soll so weit wie möglich heiraten. Am besten sogar, aus verschiedenen Ländern. Was mir noch auffällt ist, dass es aber kein einzigen Beweis gibt, dass damals zur Zeit des Propheten sowas passierte (Behinderungen, etc). Vielleicht ist es erst durch die Übertreibungen entstanden, da viele Generationen untereinander geheiratet haben. Besonders sollte man darauf verzichten, wenn beide Elternteile auch verwandt sind. Und erst Recht wenn es bekannt ist, dass der Ehepartner/in in seiner/ihrer Familie ebenfalls behinderte Kinder hat. Wieso stellt man sich dann dem Risiko?
Zu den Erbkrankheiten kann ich auch so viel sagen, dass bei einer Vetternehe, die Wahrscheinlichkeit nur um 1,7%-2,8% höher ist, als Nicht-Vetternehen.Wegen deinem Sohn, kann ich dir jetzt nichts direktes dazu raten. Ich würde einen Bluttest machen. Ich hab gehört, dass in Saudi Arabien so ein Test gemacht werden muss, wenn man unter Verwandten heiratet. Oder vielleicht ist es nur eine Verliebtheit, und die geht vorüber. Was das IQ angeht, sogar Albert Einstand und Charles Darwin haben ihre Cousine geheiratet. Natürlich ist jeder Mensch anders, und hängt jeweils von den Erbanlagen ab. Meine Geschwister erziehen aber ihre Kinder so, dass die Cousins/Cousinen wie Geschwister sind, trotzdem weiß man nie ob sie sich untereinander verlieben.
Fakten zur Vetternehe:
http://www.cousincouples.com/?page=facts
Hallo,
auch wenn die Beiträge hier schon ein bisschen älter sind, will ich mein Glück versuchen.
Ich bin Journalistin und arbeite für die Marks & die Engel Media GmbH, eine unabhängige Fernsehproduktionsfirma in München. Seit einiger Zeit recherchieren wir zum Thema „Beziehung zwischen Cousine & Cousin“ und würden darüber gerne eine längere Reportage für die ZDF-Sendung „37 Grad“ machen.
Was ist eigentlich so schlimm daran, wenn man seinen Cousin liebt? Vom Gesetz her ist es sowieso kein Problem, aber gesellschaftlich doch noch ein Tabu. Wir wollen den Konflikt zeigen zwischen Liebe zum Partner und Akzeptanz in der Familie und im Umfeld.
Ich würde mich sehr freuen, wenn mir einer von Ihnen weiterhelfen könnte. Ich bin auf der Suche nach deutschen Paaren, die bereit wären, mir Ihre Geschichte zu erzählen.
Viele Grüße,
Marion Wolf
Näheres zu dem was wir machen und wer wir sind, finden Sie auf unserer Homepage unter http://www.marks-engel.de.
Mein Kontakt:
Marks & die Engel Media GmbH
Marion Wolf
Tel.: 089 – 92 33 43 21
E-Mail: wolf@Marks-Engel.de
Hallo Marion!
Wisst ihr denn schon einen festen Sendetermin für diese Reportage?
Wenn wissenschaftliche Untersuchungen eindeutig belegen, dass kranke Kinder geboren werden können, sollte man solche Ehen und Verbindungen nicht gestatten. Denn die Kosten daraus müssen wir alle tragen. Bin generell dafür, dass Verbindungen unter Verwandten nicht erlaubt werden sollten.
@man Rick
es gibt keine wissechaftlichen untersuchungen die mit Sicherheit belegen, dass man durch eine Vetternehe behinderte Kinder bekommt. Die Wahrscheinlichkeit dass dadurch behinderte Kinder entstehen ist gerade mal bei 1-2% höher als bei nicht-Vetternehen. Natürlich ist es besser so ‚weit‘ wie möglich sich verehelichen, trotzdem hat niemand das Recht zwei Menschen, die sich lieben dies zu verbieten, denn keiner wünscht sich behinderte Kinde, dies ist ein Schicksalschlag worüber sich keine Mutter freut. Ich persönlich kenne sehr viele Freunde und Verwandte, und alle sind kern gesund.
Hallo,
ich habe bereits in vielen Fouren und des weiteren über diese Problematik gelesen und ich komme einfach auf keinen grünen Zweig, denn ich bin in meinen Großcousin verliebt und wir beide können uns eine gemeinsame Zukunft mit Kindern vorstellen.
Jetzt kommt bei mir allerdings immer der Gedanke hoch, dass ich vielleicht später ein „behindertes“ Kinde eben durch die Verwandschaft bekommen könnte?
Ist die Wahrscheinlichkeit bei Großcousin und Großcouine denn genauso groß wie bei Cousin und Cousine oder brauch ich hier keine bedenken haben?
Jede Kultur hat ihre eigenen Bräuche und Sitten, die man bis zu einem gewissen Grad akzeptieren muss.
Wenn es jedoch wissenschaftlich wirklich erwiesen ist, dass Kinder dadurch behindert zur Welt kommen ist ein diesbezügliches Gesetz vielleicht nicht verkehrt.
Ob man das allerdings kontrollieren kann ist die andere Frage. Denke dass sich sowas fast nicht umsetzen lassen wird.
Die Heirat (bzw. Fortpflanzung) unter Verwandten ist in diesem Fall sowohl ein medizinisches als auch ein gesellschaftliches Problem, insbesondere in England, da durch das NHS die Folgekosten eines solchen Verhaltens von allen Steuerzahlern getragen werden muessen.
Na ja, Inzucht ist ein schwieriges Thema. Was sagt man einem Paar, das sich einfach liebt. Genetisch ist der Fall klar: die Wahrscheinlichkeite für Erbkrankheiten steigt stark an. Im Zusammenhang mit Kultur muss das Thema sehr sensitiv angegangen werden… Ich hab auch keine Lösung, aber man kann das Problem nicht wegdiskutieren…
Schwierig , schwierig dieses Thema.
Da gilt es auf auf jeden Fall sehr übergreifend zu denken.
Da hast du recht. Das Thema ist wirklich sehr schwierig und nicht einfach ganz klar mit ja oder nein zu beantworten. Oftmals einfach eine Gewissensfrage. In einer solchen Situation möchte ich nicht stecken, denn das ist für die betreffenden Personen bestimmt nicht sehr einfach.
Ich schließe mich Magic Dean an. Genau so ist das…
Rechtlich ist es (in der Schweiz) so, dass Cousin und Cousine heiraten und Kinder kriegen dürfen. Näher dürfen Liebhaber aber nicht verwandt sein. Geschwister würden oder sollten bestraft werden, nach Schweizer Gesetzgebung.
Die Frage ist einfach die: Lässt sich die Liebe verbieten? Was wenn der Geliebte / die Geliebte „falsch“ verwandt mit mir ist?
Irgedwie gemein, wenn die Liebe von aussen her reguliert werden will… Andrerseits auch gemein, wenn die künftigen Kinder mit höherer Wahrscheinlichkeit krank sein werden – auch sie können nix dafür. Ich habe keine endgültige Antwort, aber im Leben bleiben manche Fragen einfach offen…
Ja, so ist das. Manche Fragen bleiben einfach offen.
Ja, die Regulierung anderer ist immer schon eine heikle Sache gewesen. Was nun auch immer richtig oder falsch ist, manchmal wäre es weiser, zu einem bestimmten Thema zu schweigen, als sich lange darüber auszulassen.
Cousin und Cousine dürfen nach Schweizer Recht heiraten und Kinder haben – wenn dies auch nicht alle Eltern für ihre Kinder auswählen würden… Die Wahl hat die betroffene Person selbst…
Reinmischen ist nicht unbedingt erwüscht.