Tag Archiv für Technik

GTalk fürs Handy

So, ich glaube, langsam brauche ich eine Datenflatrate für mein Handy, sonst wird das in Zukunft teuer. Ich habe ein Programm gefunden, mit dem man GTalk auf dem Handy nutzen kann: Es heißt MGTalk und auf meinem Motorola A1000 läuft es super. Über neue Mails im GMail-Account informiert das Programm auch und Jabber unterstützt das Programm ebenfalls. Allerdings ging bei mir der Download nicht sofort. Die Zip-Datei mochte mein Handy nicht. Also habe ich sie am PC entpackt. Mein Handy brauchte nur die .jar-Datei und das Programm lief. Die zweite Datei (.jad) war nicht nötig.

Wenn ich jetzt noch meine Termine von Google-Kalender mit dem Handy synchronisieren kann, bin ich glücklich.

Die Gehörlosen sterben aus

Vorhin saß ich noch mit einer gehörlosen Freundin im Café. Jetzt muss ich lesen, sie gehört angeblich zu einer aussterbenden Spezies. Das jedenfalls will uns die Internet Professionell weismachen. In einem Artikel über die barrierefreie Gestaltung von Internetseiten lese ich:

„(..) für die kleine und dank modernster Hörgeräte schrumpfende Zielgruppe der Gehörlosen (..)“

Liebe Kollegen der Internet Professionell, gehörlose Menschen werden nicht zu Hörenden, nur weil es bessere Hörgeräte gibt. Diese Technikgläubigkeit zur Negierung von Behinderungen in diversen Artikeln unterschiedlichster Medien in den vergangenen Monaten macht mir langsam wirklich Sorgen.

Die Mehrheit der gehörlosen Menschen hört auch mit Hörgeräten außerordentlich schlecht. Vielen nutzen sie gar nichts. Oder meint Ihr Schwerhörige? Ja, das ist ein Unterschied. Und auch deren Hörvermögen kann auch mit modernen Hörgeräten nur bedingt verbessert werden.

Und seid Ihr sicher, dass Gebärdensprache „gesprochen“ wird? Wisst Ihr, dass die Deutsche Gebärdensprache als eigene Sprache rechtlich anerkannt ist? Dass sich gehörlose Menschen weniger als behindert denn als sprachliche Minderheit ansehen und die Deutsche Gebärdensprache ihre Muttersprache ist? Dass es weit mehr Aspekte gibt als „Sind ja nur so wenige“? Und wo wir gerade dabei sind: Wann wird Eure Webseite eigentlich barrierefrei?

Technik, die begeistert

Am Hauptbahnhof Bochum gibt es zwar Fahrstühle, aber nutzen kann man sie seit längerem nur mit Hindernissen, schreibt der Medienbeobachter. Schön, dass sowas auch noch anderen Leuten auffällt.

Übrigens haben die wenigsten Bahnhöfe überhaupt Fahrstühle. Zudem bietet die Bahn an lediglich 300 Bahnhöfen Ein-, Aus- und Umstieghilfe für behinderte Reisende an – in die meisten Züge kommt man als Rollstuhlfahrer nämlich nicht ohne Hilfe rein, weil sie Stufen haben. Es gibt in Deutschland aber nach Bahn-Angaben 5500 Haltepunkte. Also ganze 5,5 Prozent der Haltepunkte sind für behinderte Menschen nutzbar. Wer von Berlin nach Hamburg will, hat keine Probleme. Wer aber von Hamburg nach Bensheim in Hessen will schon.

Sehr lesenswert ist in dem Zusammenhang das
Programm der Deutschen Bahn AG zur Barrierefreiheit. Das haben sie nicht freiwillig aufgelegt, sondern sind mit dem Behindertengleichstellungsgesetz dazu verpflichtet worden. Wenn man alle Worthülsen und Beschönigungen rausstreicht, bleibt nicht viel übrig, auf das Menschen mit Behinderung, Kinderwagen oder einfach in fortgeschrittenem Alter in den kommenden Jahren hoffen können.

Wenn Journalisten über blinde Menschen schreiben

Es ist ein Phänomen: Wenn Journalisten über blinde Menschen und das Thema Blindheit schreiben, schreiben sie anders als sonst. Da geht es meist um Gefühle, man spürt förmlich wie fasziniert der Autor von seinem eigenen Thema ist – das muss nicht schlecht sein, führt aber oft zu Halbwahrheiten, die aus den eigenen, teilweise falschen Vorstellungen über Blindheit, resultieren. Ein schönes Beispiel ist der Artikel „Elektronischer Blindenhund“, den man gerade bei Spiegel Online lesen kann.

„Für viele Blinde und Sehbehinderte gibt es nur zwei Möglichkeiten: Sich einem ausgebildeten Führhund anvertrauen – oder zu Hause bleiben.“

So beginnt der Text nach dem Teaser prompt falsch. Die meisten blinden Menschen nutzen einen Blindenstock und kommen damit gut zurecht. Und selbst die, die gar nichts nutzen, sitzen nicht nur zu Hause.

„Gerade die Navigation in lauten und räumlich komplexen Großstadtumgebungen kann für Menschen, die nicht sehen können, zur gefährlichen und mühseligen Odyssee werden.“

Blinde Menschen orientieren sich nach Gehör. Da wird es schwieriger (aber nicht unmöglich!) sich zu orientieren, wenn alles leise ist, zum Beispiel kein Auto fährt und sie sich nicht am Verkehrsfluß orientieren können.

Gefährlich, mühselig – jaja, schon schlimm so ein Leben als blinder Mensch, denkt Autor offenbar und verbreitet das als Wahrheit.

„Routen müssen auswendig gelernt, die Umgebung mit dem Gehör ergründet werden – das heißt Wind, Regen oder eine schlichte Erkältung können die Orientierung bereits schwierig machen.“

Glückwunsch zum Spannungsbogen! Ich frage mich nur gerade, wie sich sehende Menschen in der Stadt orientieren: Routen müssen auswendig gelernt werden, die Umgebung mit den Augen ergründet werden – das heißt Schnee, Nebel oder einfach nur Dunkelheit können die Orientierung bereits schwierig machen.

Dann folgen Zitate (Krankenkassen zahlen nicht mehr, viel Verantwortung…). Es gibt einen Rechtsanspruch an die gesetzliche Krankenkasse für einen Blindenhund. Es ist richtig, den muss man erstmal durchsetzen. Das trifft aber auf jedes Hilfsmittel zu. Auch auf den Hightech-Blindenhund, der mit dem Artikel beworben wird.

„Zudem seien gerade Berufstätige kaum in der Lage, einem Tier ausreichend Aufmerksamkeit zu schenken – und ein Führhund muss kontinuierlich weitertrainiert werden, damit er seine anspruchsvolle Aufgabe nicht verlernt.“

Gerade Berufstätige, die mit dem Blindenhund zur Arbeit gehen, trainieren den Hund bereits auf dem Hin- und Rückweg zum Arbeitsplatz. Mir sind eher Probleme bei Blindenführhundhaltern bekannt, die selbst kaum noch raus gehen.

„Außerdem wird ein Hund müde – mehr als zwei Stunden kann er in städtischer Umgebung nicht konzentriert führen, sagt Ritzler.“

Na was jetzt? Zu wenig Training oder zu viel? So pauschal kann man das nicht sagen. Das kommt doch auf den Hund und die Umstände an.

„Ritzler hat sich mit Blinden und Sehbehinderten unterhalten, hat sich ihre Sorgen und Probleme angehört (…)“

Natürlich. Sorgen und Probleme haben die Blinden und Sehbehinderten. Was sonst?

Es folgt eine Lobhudelei auf die tolle Erfindung:
„‚MYGO‘ ist gewissermaßen ein Blindenstock fürs 21. Jahrhundert.“

„Bei der Cebit wurde Ritzler dafür mit dem „Dyson Innovation Award 2006″ belohnt, mit dem der Staubsaugerhersteller alltagstaugliche aber ungewöhnliche Gestaltungsideen fördern will.“

Wieviele blinde / behinderte Menschen saßen in der Jury? Wieviele blinde Menschen haben das Gerät getestet?

Nicht, dass ich die Erfindung verteufele. Ich kenne sie ja nicht. Vielleicht ist sie wirklich ganz interessant. Aber doch bitte nicht so tun als wäre das die Rettung für blinde Menschen. Die leben auch jetzt schon ganz gut und nicht immer sind die Erfindungen, für die sich nicht behinderte Menschen begeistern, wirklich hilfreich für behinderte Menschen. Es reicht halt nicht, den Erfinder zu befragen. Und wer jetzt schon keinen Fuß vor die Tür setzt, wird es auch nicht mit einer Hightech-Apparatur tun.

SchneeBIT

Mal abgesehen vom Wetter (es schneit hin und wieder), war der Tag durch und durch gelungen:

Ich habe Vint Cerf interviewt, ein Mittagessen bekommen, hinterher um so schneller geschrieben und mich am Abend mit einer Party in netter Gesellschaft belohnt. Bitte mehr von solchen Tagen (aber wenn möglich nicht in Hannover)! Morgen ist mein letzter SchneeBIT-Tag. Ging diesmal echt schnell rum, obwohl ich einen Tag früher angereist bin.

del.icio.us

Ich bin seit kurzem stolze Besitzerin eines del.icio.us-Accounts und verwalte meine Bookmarks dort. Per RSS abonnieren kann man die jetzt auch. Ich habe schon ein paar andere Accounts entdeckt, die für mich interessante Links auflisten. Bin aber für Hinweise auf die eigene Linkliste oder anderer interessanter Menschen dankbar.

Übersetzungsfehler

Dialogfenster
Dialogfenster beim Motorola A1000

Wieder versöhnt

Ich bin wieder versöhnt mit Vodafone, auch wenn ich wieder eine SMS bekam, dass man den alten Tarif gebucht habe. Aber diesmal war ein sehr fähiger Mitarbeiter an der Hotline, der sich den Vorgang ansah und sich erst einmal entschuldigte. Ich merkte gleich, der hat kapiert, worum es geht: Kundin will Geld loswerden und Vertrag verlängern, aber keiner fühlt sich dafür zuständig und ständig bucht jemand etwas falsches ohne das Handy zu verschicken.

Eben rief er mich zurück. Er habe mit der Abteilung, die es verbockt hat gesprochen. Das Handy werde heute verschickt, der UMTS 200-Tarif sei gebucht und wegen des Stresses schreibt er mir 50 Euro gut. Da hat wirklich jemand kapiert, was es heißt, Beschwerden zu nutzen und Kunden zu binden.

Behinderter Tarifwechsel

Ich bin seit Ewigkeiten eine ansich zufriedene Vodafone-Kundin. Schon während meines Studiums wechselte ich zu Vodafone und angesichts meines schmalen Studentenbudgets entschied ich mich für den „Aktion 80“-Tarif. Das ist ein Sondertarif für behinderte Kunden. Eigentlich mag ich keine Behindertenermässigungen, aber meine Haushaltskasse siegte über meine Prinzipien.

Nachdem Vodafone nun endlich mein Wunschhandy im Angebot hat, habe ich mich entschlossen, mir ein UMTS-Handy zu kaufen und einen UMTS200-Tarif abzuschließen. Das ist eine Flatrate mit 200 Inklusivminuten. Ich hatte mir vorher an der Kundenhotline anhand meiner Rechnung ausrechnen lassen, dass das für mich billiger ist als beim „Aktion 80“-Tarif zu bleiben, da ich viel im Ausland bin. Außerdem wollte ich, angesichts verbesserter Haushaltslage, den Behindertentarif endlich loswerden.

Ich bestellte vor zwei Wochen das gewünschte Handy im Internet und wechselte den Tarif. Zwei Tage später erhielt ich eine Mail, dass der Auftrag storniert wurde. Ich hätte „Sonderkonditionen“. Eine Bestellung über das Internet sei nicht möglich.

Ich rief also die Hotline an und man erklärte mir, dass es an dem „Aktion 80“-Tarif liege. Ich müsse erklären, dass ich trotz Anspruch darauf verzichte. Dass die Vergünstigung bei meiner Art von Umsätzen gar keine ist, spielte keine Rolle. Man werde mir ein Formular zufaxen, aber es passierte nichts. Man rief mich auf dem Handy an und bedauerte, dass dieser Fall nicht vorgesehen sei. Dementsprechend habe man dafür auch kein Formular. Ich solle einen Brief schreiben und erklären, dass ich auch den Sondertarif verzichte, welchen Tarif ich stattdessen möchte und welches Handy man mir zuschicken soll. Ich war zwar nicht begeistert, aber auch das tat ich und faxte es in die zuständige Abteilung. Daraufhin passierte nichts. Ich rief also wieder an. Man bat mich, den Brief abermals zu faxen. Zur Kontrolle rief ich einen Tag später an und fragte, ob jetzt alles in die Wege geleitet ist. Das wurde mir zugesichert und ich erwartete heute das Handy per Post. Aber da hatte ich die Rechnung ohne Vodafone gemacht.

Heute bekam ich eine SMS. Man habe meinen Vertrag verlängert. Ich erhalte nun den Classic-Tarif. Den hatte ich aber gar nicht bestellt. Ich rief wieder bei Vodafone an und erklärte, dass ich seit fast zwei Wochen versuche, ein Handy der oberen Preiskategorie und eine Flatrate bei ihnen zu buchen, ich aber den Eindruck hätte, dass sie mein Geld nicht möchten. Die Mitarbeiterin schaute in meinen Datensatz. Dort war vermerkt, dass ich den UMTS-Tarif nicht buchen könne, da ich kein Handy bestellt hätte. Natürlich hatte ich ein Handy bestellt – zwei Mal per Fax in dem gleichen Schreiben, in dem ich den Tarif bestellt hatte. Ich bat die Mitarbeiterin inständig, mir jetzt endlich das Handy zuzuschicken und den Tarif zu buchen. Doch ich wurde wieder enttäuscht. Die zuständige Abteilung habe bereits Feierabend. Es war nicht einmal 17 Uhr, glaube ich. Sie könne sich frühstens am Montag um meine Angelegenheit kümmern. Aber immerhin hatte sie das Fax vorliegen, aus dem hervorgeht, dass ich das Handy bereits zwei Mal bestellt habe.

Ich harre nun der Dinge die da kommen. Wenn ich Pech habe, bekomme ich nächste Woche drei Handys geschickt. Wer einmal bei Vodafone als behindert registriert ist, kommt aus der Nummer so leicht nicht mehr raus. Wie das wohl mit anderen Randgruppen ist? Schließlich gibt es auch Journalistentarife. :-)

iPod für Blinde

In einem klasse Artikel zu „Design for all“ beschreibt Wired News die Probleme blinder und sehbehinderter Menschen mit dem iPod und anderen Gadgets. Sehr lesenswert!