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Air New Zealand gebärdet mit Journalisten

Ich sage es lieber gleich, seit letztem Jahr bin ich Air New Zealand-Fan. Schuld daran ist ein Flug von Los Angeles nach London. Die hatten so eine nette Crew, einen top Service und sind auch noch echt barrierefrei. Aber ich schweife ab…

Heute morgen wurde ich durch ein paar Kommentare auf Twitter auf diese Webseite aufmerksam gemacht. Zu sehen ist ein Video in Neuseeländischer Gebärdensprache (die der britischen übrigens sehr ähnlich ist). Zu sehen ist eine Stellungnahme von Air New Zealand zu einem Artikel der Zeitschrift „The Listener“ (Der Zuhörer). Die Airline beklagt sich auf Gebärdensprache, die Zeitschrift habe ihnen wohl nicht richtig zugehört als man eine Partnerschaft mit der Billigfluggesellschaft Virgin Blue bekannt gab. Deshalb habe man sich entschieden, eine Sprache zu wählen, die die Journalisten vielleicht besser verstehen, wenn sie schon nicht richtig zuhören: Gebärdensprache.
Zudem haben sie eine Pressemitteilung mit gedrucktem Fingeralphabet verlinkt und den Artikel, über den sich die Airline so geärgert hat.

Das ist die originellste PR-Aktion, die ich seit langem gesehen habe.

Das Video gibt es auch auf YouTube (Bildbeschreibung steht unter dem Video):

Bildbeschreibung und Text für blinde Leser:

Einblendung: The Listener recently published an editorial about the proposed trans-Tasman alliance between Air New Zealand and Virgin Blue. This is Air NZ CEO Rob Fyfe’s response.

CEO: Dear Listener,
Dolmetscherin: Ironically it seems you haven’t been listening to us. We’ve got to say, you are hardly being true to your name. In your recent issue you asserted Air New Zealand intends going „determinendly downmarket“ in our service and quality. If you had bothered to give Rob a call, you would have heard loud and clear about our continued dedication to being the world’s best airline. (CEO grinst und nickt)

Dolmetscherin: As you appear to have turned a deaf ear to us, we thought it best to respond in a language you may be more familiar with. You reckon it is „inevitable Air New Zealand will downgrade“ its service if our proposed trans-Tasman alliance with Virgin gets approved.

CEO: Bollocks!

Dolmetscherin: It is in fact Virgin Blue who will be upgrading their service to align with us as we revealed in our media release announcing the proposal. Now we’re all guilty of selective hearing sometimes, Rob included, but we’ve got to say you did a fantastic job of not listening to the facts. And to answer the question you posed: Is Air New Zealand on its way to becoming a budget airline? No. You’re out of your tree! If you’d like to talk this through further, lend us your ear and give Rob a call.
P.S. He was tempted to respond with a far simpler, more direct form of sign language, but the lawyers advised against it.

Weihnachtsmannterror

Derzeit treiben sich ja vermehrt Weihnachtsmänner in Einkaufzentren und Geschäften rum, die eigentlich Kinder bespassen sollen. Aber irgendjemand muss den Weihnachtsmännern mal sagen, dass erwachsene Rollstuhlfahrer im Gegensatz zu Kindern nicht zwingend mit Schokoeiern zu beschenken sind. Eine Freundin, die auch Rollstuhlfahrerin ist, erzählte mir gerade, sie sei im Sterncenter in Potsdam Weihnachtsmannopfer geworden. Der Weihnachtsmann kam zu ihr, streichelte ihr über den Kopf und schenkte ihr ein Schokoei. Und während er das tat, sagte er: „Für alle, die nicht mehr so hüpfen können.“

Ich nehme auch immer Abstand, wenn ich diese Figuren sehe, denn sie haben es immer auf mich abgesehen. Eine Rollstuhlfahrerin, die meiner Freundin entgegenkam meinte deswegen auch zu ihrer Begleitung: „Oh Scheiße, der Weihnachtsmann.“

Liebe Einkaufszentrumbesitzer und Weihnachtsmann-Losschicker, könnt Ihr bitte sicherstellen, dass Eure putzigen Mitarbeiter den Unterschied zwischen Kleinkind und erwachsener Person, die im Rollstuhl sitzt, intus haben? Das wäre sehr hilfreich und würde auch Rollstuhlfahrern den belästigungsfreien Einkauf ohne Körperkontakt ermöglichen. Und an alle Weihnachtsmänner die Warnung, wer Rollstuhlfahrern über den Kopf streicht und dabei Schokoeier verteilt, darf sich hinterher nicht beklagen, wenn er die Schokoeier im Bart kleben hat.

AOL entdeckt Menschen mit Behinderungen

Zusammen mit einer Beratungsfirma für Barrierefreiheit hat AOL in den USA das Ability Blog gestartet, ein Blog, das sich mit Barrierefreiheit, Behindertenpolitik etc. befasst. Ich glaube, das dürfte weltweit das erste Corporate Blog zum Thema Behinderung sein. Ich nehme mal an, es wird nicht das Letzte sein.

Ich bin gespannt, ob sie es wirklich schaffen, Teil der Disability Blogger-Gemeinschaft in den USA zu werden. Dafür sollten sie als allererstes noch ein wenig an der Barrierefreiheit der Seite schrauben – Stichwort Glaubwürdigkeit – und transparent machen, wer die Leute sind, die da schreiben. Bislang wirkt es eher wie ein anonymes Nachrichtenportal zur Behindertenpolitik. Trotzdem finde ich das ein ganz spannendes Projekt, weil behinderte Menschen offensichtlich als Zielgruppe wahrgenommen werden.

Jetzt ist es raus

Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach geht zu Edelman. Wusste ich natürlich längst aus „gut unterrichteten Kreisen“, wie das in unserer Branche so heißt. Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg, Wolfgang!

Labrador Lounge

Podium Labrador Lounge

Lycos Medientreff Labrador Lounge mit Martin Röll, Markus Roder und anderen zu Internet-Communities.

Werbeartikel

Woran merkt man, dass es der Werbeartikel-Industrie gut gehen muss?

Wenn man

– eine Tasche von O2
– einen Stift von Google
– ein Notizbuch von Premiere
– Pfefferminzbonbons und Kaugummis von Nokia
– einen Schlüsselanhänger vom BMW Mini

mit sich herum trägt und

– der Geldbeutel von Datev
– das Ethernetkabel von Lufthansa
– und die x USB-Sticks diverser Unternehmen
– und vieles mehr

noch zu Hause liegen.