Tag Archiv für Flughafen

Plazes und Vodafone

Kann mir jemand sagen, warum Plazes bei den Vodafone-Hotspots in den Lufthansa-Lounges nicht läuft? Mehrfach getestet in München, Hamburg und derzeit in Frankfurt. Die Software erkennt nix und schickt ein Error. In allen Lounges? Das kann kein Zufall sein. Irgendwelche sachdienlichen Hinweise?

Anderes Aussehen – kein Mitflug

Dass die Sicherheitskräfte am Flughafen im indischen Bangalore so ihre Probleme mit behinderten Passagieren haben, konnte ich selbst schon erleben. Jetzt ist eine Familie mit ihrem Sohn, der autistisch ist, abgewiesen worden, weil er „anders aussah“, kann man bei Desicritics lesen. Weil die Familie aber eine bekannte Schauspielerfamilie war und sich ziemlich über die Behandlung empört hat, durften sie dann doch mitfliegen. Ich kann mir die Szene lebhaft vorstellen, muss ich sagen. Bei mir hat Empörung auch geholfen. Bangalore ist zwar angeblich die High-Tech-Hauptstadt Indiens. Nur mit den Menschen läufts noch nicht so toll. Vielleicht sollte man da auch besser Computer hinsetzen.

Wenn Sicherheitsleute Angst haben

Ich habe ja, ich gebe es zu, relativ positive Vorurteile über die USA, was die Behandlung behinderter Menschen angeht. Mir ist allerdings auch schon aufgefallen, dass an den Flughäfen es teilweise ziemlich „unamerikanisch“ zugeht und die Sicherheitsleute mich genauso merkwürdig behandeln wie ich es von „Good old Germany“ gewohnt bin.

Was aber Wheelchair Dancer erlebt hat, übersteigt meine Vorstellungen. Mehrere Sicherheitsleute am Flughafen in New York haben sich geweigert, sie wegen ihrer Behinderung zu kontrollieren. Sie hatten Angst vor ihren unkontrollierten Bewegungen:

I warned her about the involuntary movement, and she began the search. After a couple of large spazzes, she went to her supervisor (Luther) and asked him (in front of me) to get someone else to do it because it was too much for her. I didn’t feel particularly good about this, but I let it go.

Today, however, she saw me coming. Yes. Literally. And while she was escorting me back to the common search area, she cheerfully explained that I scared her too much to do to the search and that she just couldn’t do the search; she physically shuddered at the thought of it. The same old Luther supervisor condoned her opinion, and a third staff person was called. As you can imagine, I feel absolutely horrible about this. It was humiliating and shaming.

Via Katja

Blinkeräder

Es kommt noch der Tag, da wird wegen mir Terroralarm ausgelöst. Nicht wegen blinkender Schuhe wie in diesem Fall, sondern wegen meiner blinkenden Vorderräder.

Flughafen Köln/Bonn

Ich möchte ja nicht unken, aber ich bin gespannt, ob nachher, wenn ich in Köln aus dem Flugzeug steige, meine Rollstuhl an der Flugzeugtür steht. Ich hatte die gleiche Auseinandersetzung, die ich derzeit mit dem Flughafen Düsseldorf habe, vor drei Jahren mit dem Flughafen Köln/Bonn. Auch dort verweigerte man den Rollstuhlfahrern die Mitnahme des eigenen Rollstuhls bis zum / ab Gate.

Am 30.3.2004 teilte mir der Flughafen nach meiner und anderen Beschwerden aus dem Jahr 2003 mit: „Am Köln Bonn Airport wird das Verfahren – der Umsetzung von Rollstuhlfahrern – geändert.“ Anbei war ein internes Schreiben des Flughafens an das Deutsche Rote Kreuz. Darin heißt es: „In letzter Zeit haben sich Beschwerden von Rollstuhlfahrern mit eigenem Rollstuhl gehäuft. Diese Beschwerden waren zum Teil sehr massiv, verständlicherweise emotional verfasst und sind in Kopie sogar an den Behindertenbeauftragten des Bundes gegangen. Sie zwingen uns jetzt von dem bestehenden Verfahren des Umsetzens in einem Flughafen eigenen Rollstuhl abzurücken. Daher bitten wir Sie ab sofort, alle Fluggäste, die mit eigenem Rollstuhl anreisen, auf den Besitz des Rollstuhls beharren, nicht mehr umzusetzen.“

Das ist jetzt aber schon zwei Jahre her und ich war zwischenzeitlich nicht wieder da. Ich hoffe, die erinnern sich noch an ihre eigenen Anweisungen. Ich habe den Brief vorsichtshalber mal ins Handgepäck gesteckt – zur Gedächtnisstütze für die Mitarbeiter.

Faulheit behindert

Ich schimpfe ja durchaus manchmal auf den Flughafen Hamburg, aber so langsam glaube ich, Hamburg ist gar nicht so schlecht im Umgang mit behinderten Reisenden – zumindest bei der Sicherheitskontrolle haben sie mittlerweile mit mir Routine. Ich gebe zu, sie hatten auch genug Gelegenheiten zum Üben mit mir.

Nachdem ja die Flughäfen Düsseldorf und Tegel den Rollstuhlfahrern die Rollstühle derzeit am Check-In unter dem Hintern wegreißen, kann Frankfurt natürlich nicht zurück bleiben: Als ich gestern an die Sicherheitskontrolle kam, forderte man mich auf, meinen Rollstuhl zu verlassen. Dank einem sehr konstruktiven Briefwechsel mit der Behindertenbeauftragten der Bundesregierung, Karin Evers-Meyer, wegen der Behandlung in Düsseldorf, weiß ich aber, dass das Innenministerium „Richtlinien zur Behandlung behinderter Personen bei der Luftsicherheitskontrolle“ erlassen hat. Dort kann man unter Punkt 3.1 lesen:

„Weitergehende Maßnahmen, z.B. die Aufforderung zum Verlassen des Rollstuhls, sind nach Entscheidung des Kontrollstellenleiters nur bei besonderem Verdacht oder dem Vorliegen sonstiger besonderer Gründe vorzunehmen.“

Einen besonderer Verdacht oder Grund lag aber bei mir definitiv nicht vor. Ich habe mich dann mal auf die Richtlinien bezogen und habe mich geweigert, den Rollstuhl zu verlassen. Rollstuhl verlassen ist nicht so einfach wie Schuhe ausziehen – und selbst da murren die Leute ja. Man erklärte mir, dass man zwar schon eine Staubprobe des Rollstuhls nehmen könne (genau das steht übrigens in der Anweisung!), aber das Gerät sei am regulären Eingang (ca. 10 Meter weiter). Ich war am Sondereingang für behinderte Fluggäste.

Wenn es schon einen Sondereingang gibt, wäre es vielleicht nicht das Dümmste, die Staubprobenutensilien auch dahin zu stellen, dachte ich mir. Da müsse jetzt also jemand rüberlaufen, sagte man mir als würde ich verlangen, dass jemand bis zum Ende der Welt läuft. Ich hatte noch genug Zeit und hatte keine Probleme, dass jemand das Staubtuch für die Probe holt. Aber mir dämmerte langsam, dass die aus eigener Faulheit verlangten, dass ich mich auf einen Stuhl umsetze. Es kam dann tatsächlich jemand mit einem Tuch. In zwei Minuten war die Sache erledigt – ganz ohne Umsetzen.

Die Mitarbeiterin vom Betreuungsdienst, die mich begleitete, erzählte mir dann noch, dass sie bei Umsteigern teilweise das Theater drei bis vier Mal haben, bis sie am Umsteigegate ankommen. Manchmal würden die Sicherheitsleute sogar verlangen, dass Leute in Sitzschalen – das sind oft Leute mit Mehrfachbehinderungen, mit starken Spastiken etc. – mehrfach aus dem Rollstuhl gehoben werden.

Liebe behinderte Fluggäste, liebe Sicherheitsleute, es gibt für diese Behandlung, keine rechtliche Grundlage und auch keine Notwendigkeit. Ganz im Gegenteil, die Sicherheitsleute übergehen mit derartigem Verhalten die Anweisungen des Bundesinnenministeriums.

Ich hatte den Sicherheitsleuten übrigens auch gesagt, sie könnten sich unter meinen Rolli legen. Ich sitze nämlich auf einer Art Netz. Da kann man mir von unten unters Rollikissen schauen. Das war ihnen dann aber doch zu umständlich.

Am Anfang war der Kegelclub

„Die müssen in den falschen Flieger gestiegen sein“, dachte ich als ich die Gruppe munterer Seniorinnen sah, die auf den Flieger nach Hamburg warteten. Was hatten die bitte in Wien gemacht? Mir war nicht bekannt, dass Wien für seine Kegelbahnen bekannt ist. Irgendwie hatte ich nämlich die Vorstellung, es müsse sich um eine Kegelgruppe handeln, die eigentlich mit Air Berlin nach Mallorca wollte, aber dann das Gate verwechselt hat und jetzt den Rückzug antrat. Sie gafften mich jedenfalls an als hätte ich gerade alle Neune abgeräumt. Spätestens da war mir klar, die konnten nicht aus Hamburg kommen – wohl eher aus Pinneberg oder Plön oder so. Hamburger gaffen nicht.

In Wien wartet man, wenn das Flugzeug eine Außenposition (mit Bus zum Flugzeug und so) hat, nicht im Warteraum, sondern davor. Warum das so ist, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Erst kurz vor Abflug darf man in den Warteraum. Die Mitarbeiterin am Gate bot uns aber an, uns schon mal in den Warteraum zu setzen, was ich angesichts der Gaffermentalität meiner Mitreisenden gerne annahm. Als die rüstigen Seniorinnen aber merkten, dass zwar wir aber sie noch nicht im Warteraum Platz nehmen durften, probten sie den Aufstand – mit Erfolg. Die Damen durften sich ebenfalls in den Warteraum setzen.

Kurz darauf kam auch schon der Assistenzservice vom Flughafen Wien und fuhr uns zum Flugzeug. Ich setze mich auf den Bordrollstuhl um und sie trugen mich die Treppe hoch. Währenddessen kam der Bus mit den anderen Fluggästen an und der Kegelclub freute sich über diese unterhaltsame Einlage kurz vor Abflug. Da gabs dann nochmal was zu schauen.

Ich war totmüde, schlief während des Fluges und wachte erst wieder auf als wir schon in Hamburg gelandet waren. Ich dachte noch so bei mir: „Jetzt kann ich bald ins Bett.“ Es sollte anders kommen.

Am Flughafen Hamburg übernimmt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) den Assistenzdienst für behinderte Reisende, die wie ich nicht laufen können. Warum das so ist, ist mir ebenfalls ein Rätsel. Schließlich bin ich nicht krank, sondern kann nur wegen der äußeren Umstände (Stufen, Gang zu eng) nicht selbstständig ins Flugzeug. Wir landeten um 22.55 Uhr wird man später im Protokoll der Airline lesen können, das über den Abend noch angefertigt werden sollte. Die Crew war sehr nett und wir warteten gemeinsam auf das DRK. Wir warteten, warteten, warteten. Der Pilot funkte, funkte und funkte immer wieder die Leitstelle an. Ohne Erfolg. Es wurde 23.05 Uhr, 23.10 Uhr. Die Rampenagentin gesellte sich zu uns. Ein Techniker kam. Es wurde eine gesellige Runde.

Der Pilot entschuldigte sich vielmals, sei nicht in der Verantwortung von Air Berlin. Ja, ich kenne die Gepflogenheiten am Flughafen Hamburg. Ich war nur froh, dass der Kegelclub endlich verschwunden war. Um 23.15 Uhr begann die Chef-Flugbegleiterin ein Protokoll zu schreiben. Ich hätte mich bereits beim Ticketkauf als WCHC-Passagierin (Fluggast, der nicht laufen kann) angemeldet und auch beim Sinkflug habe man den Flughafen über meinen Assistenzbedarf informiert.

Um 23.20 Uhr forderte der Pilot Hilfe durch die Flughafenfeuerwehr an. Die lag bereits im Bett und schlief. Von weitem konnten wir dann irgendwann erkennen, dass sich ein Auto in Bewegung setzte. Die Flughafenfeuerwehr war also wieder wach und kam. Sie brachten mich aus dem Flugzeug. „Wir haben kein Transportfahrzeug für die Passagierin“, sagte einer der Feuerwehrmänner zu der Rampenagentin. Klar, den Kleinbus für den Transport behinderter Fluggäste hat ja nur das DRK. Ich war zwar aus dem Flugzeug draußen, aber noch nicht im Terminal. Mein Angebot, zum Terminal zu rollen – über das Vorfeld – wurde natürlich abgelehnt. Man forderte einen Flughafenbus an. Das ist zwar ein Niederflurbus. Er hat aber keine Rampe. Also wieder Rumheberei. Die Rampenagentin war so nett, uns bis zum Terminal zu begleiten. Sie wollte die Zeit stoppen – fürs Protokoll und die Beschwerde. Um 23.33 Uhr – also fast 40 Minuten nach der Landung konnten wir unser Gepäck entgegen nehmen. Da war der Kegelclub wahrscheinlich schon in Pinneberg angekommen. Das DRK ist übrigens nicht mehr aufgetaucht an dem Abend.

Ein Kollege sagt immer zu mir: „Nehm Dich vor den Leuten in acht, die sich das Wohl der Menschheit auf die Fahnen geschrieben haben.“ Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen.

Reisen bildet

Man könnte meinen, es reiche in jeder Stadt der Welt in Flughafennähe aus, sich 4 ½ Stunden vor Abflug auf den Weg zum Flughafen zu begeben. Paris belehrte mich eines besseren.

Obwohl wir um 15.30 Uhr den Kongress Les Blogs verließen, haben wir am Dienstag abend um 20.00 Uhr unseren Flieger verpasst. Zuerst stand unser Bus chronisch im Stau. Man muss dazu sagen, dass wir einen nicht zu kleinen Umweg nehmen mussten, da Frankreich bekanntlich für sein gutes Essen, nicht aber für seine Barrierefreiheit berühmt ist. Ganz im Gegenteil: Diese Stadt hat zwar fast ausschließlich Niederflurbusse. Aber in vielen verhindert eine taktisch klug platzierte Mittelstange den Einstieg für Rollstuhlfahrer. Um Missverständnissen vorzubeugen, kleben an manchen Bussen gleich mehrere durchgestrichene Rollstuhlsymbole. Es ist mir leider nicht gelungen, das mal zu fotografieren.

Als wir dann endlich die RER (S-Bahn) erreichten, fuhren die Züge einfach nicht. Warum? Keine Ahnung. Die Zeit lief uns davon. 4 ½ Stunden lang. Irgendwann kamen wir dann doch am Flughafen Charles de Gaulle an. Aber wir kamen nicht mehr raus aus der RER. Man muss seinen Fahrschein am Ausgang durch einen Automaten ziehen und dann durch ein Drehkreuz gehen. Es gibt auch eine Art Schleuse, durch die Rollstuhlfahrer passen. Aber diese Schleuse war defekt. Sie ließ mich trotz gültigem Ticket nicht aus der Station. Weit und breit war kein Mensch zu sehen, der uns hätte helfen können. Wir steckten fest. Die blöde Schleuse hielt uns gefangen. Also betätigte ich den Notruf. Keine Reaktion. Ich entdeckte nicht mal einen Notausgang, den man hätte nutzen können. An einem der größten europäischen Flughäfen kann es sein, dass man den Notruf betätigt, aber keiner antwortet. Und einen Fluchtweg für Rollstuhlfahrer konnte ich in diesem Teil der Station auch nicht entdecken. Alles war zugegittert und verglast. Reisen bildet.

Eine Frau versuchte dann, jemanden an der Station ausfindig zu machen, erzählte uns aber später, das Personal habe sich nicht dafür interessiert, dass wir da standen. Irgendwann schafften wir es doch, die Schleuse dazu zu bewegen, uns frei zu lassen. Die Zeit bis zum Abflug wurde immer knapper und wir mussten ja noch mit dem Bus zum anderen Terminal fahren. Aber die Busfahrer streikten. Es kam einfach kein Bus. Aber ein Hinweis an der Haltestelle machte uns darauf aufmerksam, dass sich Teile der Busfahrer im Streik befinden. Vielleicht hätten wir es noch geschafft.

Die Maschine am Tag darauf war relativ leer, so dass wir problemlos umbuchen konnten. Und ein rollstuhlgerechtes Hotelzimmer haben wir an dem Abend auch noch am Flughafen aufgetan. Vive la France!

Nach Hamburg

Flugzeug

Einen Tag später als geplant, aber dazu später mehr.

Nette Parkhausleute

Als ich vorhin aus Frankfurt kam (ja, ich bin schon wieder zurück), bin ich ins Parkhaus am Flughafen, um mein Auto abzuholen. Als ich vor dem Kassenautomaten stand, meldete sich plötzlich eine Stimme aus dem Notruf-Anlage: „Können wir Ihnen helfen?“ Ich habe mich erstmal erschrocken. Weit und breit sonst war niemand zu sehen. „Ich habe den Notruf nicht gedrückt“, antwortete ich. „Das weiss ich,“ antwortete die Stimme. „Ich habe Sie in der Videoüberwachungskamera gesehen und frage mich, ob Sie an die Bedienelemente kommen. Die sind ja so hoch.“ Ich habe zwar keine Hilfe gebraucht, aber sehr nett, fand ich das, liebe Parkhausleute. Wenn alle immer so mitdenken würden…

P.S.: Über niedrigere Bedienelemente würde ich mich allerdings auch sehr freuen. ;-)