Der Einzug

So, es ist vollbracht. Ich bin heute in meine Londoner Wohnung gezogen. Also, ich habe zumindest die Schlüssel und werde auch gleich die erste Nacht im neuen Bett verbringen. Ich werde sicher gut schlafen, denn nach den gestrigen Abschiedsfestivitäten habe ich gerade mal zwei Stunden geschlafen, bevor es wieder zum Flughafen ging.

Aber, was erzähle ich: So wohne ich in London.

Wohnzimmer

Das Haus ist nagelneu, ich bin die erste Mieterin in der Wohnung.

Kueche mit Esstisch

Eine Küche gibts auch, aber ich habe heute stapelweise Delieveryservice-Werbung mit Essen aus aller Welt aus meinem Briefkasten gezogen, das Angebot reicht für weit länger als sechs Monate.

Schlafzimmer

Das habe ich erstmal umgebaut, sonst wäre ich nicht reingekommen. Aber so gehts jetzt.

Bad

Ein Bad gibts natürlich auch.

Kreis aus Gras

Was noch nicht fertig ist, ist die Außenanlage und die Geschäfte, die es wohl in naher Zukunft in meiner Nachbarschaft geben soll. Das Viertel ist eigentlich ein Industriegebiet: Meine Nachbarn heißen Carphone und NEC. Aber immerhin hat man sich einen Graskreis vor meinem Fenster geleistet.

Baustelle

Was nicht wirklich toll geklappt hat, ist das liebe Geld. Ich wollte meine Kaution und die erste Miete mit der Kreditkarte zahlen, weil ich hier ja noch kein Konto habe. VISA hat sich aber strikt geweigert, den Betrag abzubuchen und ich musste die Kartenhotline anrufen. Die sagten mir, diese Anmietung entspreche nicht meinem Kundenprofil, deshalb habe man die Buchung abgelehnt. Da war ich baff. Der nette Herr sagte dann noch, wenn ich ein Hotelzimmer zu dem Preis bezahlt hätte, wäre man nicht misstrauisch geworden, das kommt ja bei mir öfter vor. Da war ich wieder baff. Er schaltete meine Karte frei und so konnte ich doch meine Miete zahlen. Nur zwei Stunden später, verhielt ich mich offensichtlich wieder nicht profilgerecht: Ich habe für 6 Pfund in der Drogerie mit Karte gezahlt. Da war die Differenz zwischen der aktuellen und der vorherigen Buchung zu groß. Auch das passte nicht zu meinem Profil und wieder konnte ich erstmal nicht mit Karte zahlen, sondern musste wieder die Hotline anrufen. Die lachten schon. Ich fands dann langsam etwas nervig.

Achja, und dann wollte ich noch ein Konto eröffnen. Auch das ist mir nicht gelungen. Die Bank meines Vertrauens (ist gegenüber meiner Wohnung, bot sich halt an), möchte meinen Pass sehen, mein Personalausweis reiche nicht aus. Und ich muss einen Beweis anschleppen, dass ich da wohne, wo ich wohne. Es darf aber nicht der Mietvertrag sein, sondern muss ein Brief der Stadt, der British Telecom etc. sein. Das brachte mich dazu, mich erstmal bei der Stadt als Steuerzahlerin anzumelden, damit die mir einen Brief schicken und mich willkommen heißen (und Steuern eintreiben). Damit kriege ich dann ein Konto. Man muss das nicht verstehen…

10 Kommentare

  1. martin sagt:

    congratulation!

  2. Björn sagt:

    Das kommt mir alles so bekannt vor. Ich hab damals (vor zehn Jahren) aufgegeben und meine Kohle einfach in Deutschland liegen lassen. Konnte ja kostenlos abheben in GB. Nur hatte ich nicht damit gerechnet, dass die ach so stabile D-Mark abstürzen könnte und sich meine Miete locker um 20 Prozent erhöhen würde ;-)

  3. Thomas sagt:

    Kann ja sein, dass ich es nur nich mitbekommen habe, aber hattest du jetzt eigentlich schon geschrieben was du in London machst? Doch wahrscheinlich nicht nur wohnen, oder? ;-)

  4. Andi sagt:

    @ Thomas:

    Richtig in diesem wunderbaren Blog, fehlt schon seit ein paar Wochen die interessanteste Info.

    @ Christiane:
    Also Liebe Christiane ich glaube es ist nun mal mindestens ein kleiner 4-Zeiler über Deine neue berufliche Herausforderung nötig.

    Gratulation zum noch unbekannten Job
    und guten Start in London.
    Andi

  5. Alles Gute zum Einzug!

    Dieser Zirkus mit BT-Schreiben oder Gasrechnung bei der Kontoeröffnung rührt daher, daß man auf der Insel -noch- kein Meldewesen kennt. Hat Vorteile, bringt aber eben auch den einen oder anderen Kopfstand mit sich.

  6. Markus L. sagt:

    Alles Gute in London!

  7. Sebastian sagt:

    Nun hat das also doch geklappt mit der Wohnung. Ich vermute mal, meine Freunde in London waren keine so große Hilfe, obwohl ich ihnen von Deiner Wohnungssuche berichtet hatte. Tut mir leid. Haben sie sich überhaupt bei Dir gemeldet?

    Freut mich aber, dass Du nun ein „Dach über dem Kopf“ hast … und dann noch ein so schönes :-)

    Mit der Kontoeröffnung in UK wirst Du noch einiges erleben, befürchte ich. Das ist nicht so einfach und hängt auch mit der „Terrorgefahr“ zusammen. Es sind halt Insulaner :-) Was musste sich auch Mr B-liar (oops Blair) mit Mr Bush einlassen? Und da es dort kein Meldewesen gibt, musst Du einen offiziellen Brief beibringen (ist in Südafrika auch so).

    Nun viel Spaß in London. Wie weit hast Du denn von Deinem neuen Zuhause bis in die BBC-Redaktion?

    Viele Grüße aus good old Germany
    Sebastian :-)

  8. Deine Wohnung sieht gut aus. Glückwunsch!

    Lorenz

  9. Volkmar sagt:

    Ich finde den „Graskreis“ schnuckelig. ;D

  10. Sieht klasse aus! Viel Vergnügen beim einleben!