Am Freitag waren wir im Soho Theatre bei den Abnormally Funny People. Das Soho Theatre hatte mich im Vorfeld schon mit ihren Informationen zur Barrierefreiheit beeindruckt. So kann man zum Beispiel Karten per SMS bestellen, was nicht nur für gehörlose Theaterbesucher ziemlich praktisch ist.
Als wir ankamen, war der Saal noch nicht geöffnet und wir warteten vor der Tür. Der Produzent kam zu Artur (er hatte seinen Blindenstock gesehen) und fragte ihn, ob er schon mal reinkommen wolle, dann könnten sich die Comedians vorstellen und beschreiben, wie sie aussehen. Das fand ich schon sehr nett und aufmerksam. Wir gingen also gemeinsam rein und jeder stellte sich vor und beschrieb sich. Dann kam ein Beauftragter für Barrierefreiheit zu uns und fragte Artur, ob er einen MP3-Player haben möchte, auf dem beschrieben ist was gerade passiert. Er könne von Sketch zu Sketch vorspulen.
Ich fand das richtig klasse, dachte mir aber „Okay, das ist ein Kabarett von behinderten Comedians, ist klar, dass die auf Barrierefreiheit achten“. Wir wurden dann aber eines besseren belehrt. Am Ende kam die Frau zu uns, die die Audiodiskription produziert hatte, und fragte, ob alles okay gewesen sei. War es natürlich. Und dann sagte sie uns, dass jedes Stück, das im Soho Theatre aufgeführt wird, mindestens einmal mit Gebärdensprachdolmetscher und mit Audiodiskription aufgeführt wird. Im großen Saal mache man die Beschreibung live über eine Kopfhöreranlage, im kleinen Saal ginge das aber nicht und so teste man gerade die MP3-Player.
Die Aufführung war übrigens spitzenmäßig. Ich liebe britische Comedy, aber das war einfach großartig. Einer der Comedians war Paul Betney, den man unter anderem in dieser Werbekampagne sehen kann:
Mehr Videos mit Abnormally Funny Comedians gibt es hier.