Tag Archiv für Frosta

Deutschland, was ist aus Dir geworden?

Ich war 16 Tage weg und bin gerade mal 24 Stunden wieder hier und habe zunehmend das Gefühl, dass das nicht das Deutschland ist, das ich vor mehr als zwei Wochen verlassen habe.

  • Schon auf dem Weg vom Flughafen nach Hause kamen mir diese Opels Mittelklassewagen mit Deutschlandfahnen entgegen. Ich war allerdings vorgewarnt, die amerikanische Tagespresse hatte mich darüber bereits informiert.
  • An Wohnhäusern in der Nachbarschaft hängen jetzt Fahnen, in erster Linie solche in den Farben Schwarz, Rot und Gold. Manchmal auch Grün, Gelb und Rot mit einem Stern in der Mitte.
  • Am Flughafen Hamburg wurden ein paar Mitreisende aus unserem Flieger von einer lautstarken Blaskapelle und einem Lied über Mecklenburg empfangen.
  • Bei iTunes findet man derzeit in der Top100 auf den Plätzen 1, 2 und 3 Fußballlieder und auf Platz 32 die Nationalhymne der Bundesrepublik Deutschland in Nachbarschaft zu „Fußball ist unser Leben“, gesungen von der Nationalmanschaft 1974.
  • Während ein Fuchs bei meinem Schwiegervater sieben Hühner gerissen hat, erschießt jemand in Bayern für ähnlich gelagerte Taten einen Bären während der Fuchs weiterleben darf und es bislang nicht auf die Titelseiten der Zeitungen geschafft hat.
  • Und bei Frosta wurde eine Mitarbeiterin von Iglo abgeworben.

Was ist aus diesem Land nur geworden?

Frosta Bistro hat jetzt eine Rampe

Ich sitze gerade im Frosta Bistro. Da wollte ich eigentlich gar nicht hin, sondern nur durch die Stadt schlendern. Aber als ich vorbei kam sah ich, dass Felix Ahlers sein Versprechen wahr gemacht und vor seinem Bistro eine kleine Rampe installiert hat. Ich komme jetzt ohne Hilfe rein und raus aus dem Bistro. Ich bin begeistert! Und konnte dann natürlich nicht vorüber gehen, ohne die Rampe auszutesten und was zu essen.

Rampe vor einer Stufe

Blogs in der Kommunikation

Auf dem Kongress Hamburger Dialog gibt es ein Panel zu „Blogs in der Kommunikation“ mit PR-Blogger Klaus Eck, Google-Sprecher Stefan Keuchel und Frosta-Vorstand Felix Ahlers. (Dieser Eintrag wird weiter aktualisiert.)

Klaus Eck führt gerade in das Thema ein: Wie viele Blogs gibt es? Was sind Blogs etc.? In Deutschland werde im Vergleich zu Frankreich wenig gebloggt. Klaus Eck erklärt, was das besondere an Blogs ist. Ich spar mir das jetzt. Erwähnung finden Jamba, Heidi Klum und die Klowände. Jetzt geht er auf den Unterschied zwischen Bloggern und Journalisten ein. Blogger hätten keine Ausbildung etc. Hilfe, ich komm kaum noch nach. Jetzt geht es um die Digitale Reputation und jetzt noch das Fazit. Mist, auch verpasst. Ich tippe zu langsam oder bin nicht Multitaskingfähig.

Stefan Keuchel bedankt sich, dass die Zuschauer sich für dieses Thema entschieden haben, es sei spannend. Blogs sei ein Thema, das stark in den Medien vertreten sei. Er verweist auf den Titel der Business Week. 63 Prozent der deutschen Internetnutzer wussten 2004 noch nicht, was ein Weblog ist, zitiert er eine Studie. An der passiven Beobachtung der Weblogs käme man heute als Unternehmen nicht mehr vorbei. Stefan Keuchel meint, das Thema würde in Deutschland so sorgenvoll betrachtet, dabei sei das auch eine Chance. Stefan Keuchel geht auf die Risiken ein. Blogs entsprächen keinen journalistischen Regeln, viele Einträge würden sich lange in den Suchmaschinen halten. Er zeigt das Weblog von Heiko Hebig und dem Haltungsturner. Er zeigt einen Sexblog und das PR-Blog – witzigerweise mit dem Logo von Mr. Wong. Es folgen weitere Blogs. Meine Güte, geht das schnell. Da war der Podcastday ja sehr gemütlich im Vergleich. Stefan Keuchel zeigt War-Blogs und das Bildblog, das Verdiblog und das Attacblog. Jetzt geht er auf Googlewatchblogs ein. Und jetzt sind wir schon bei Corporate Blogs. Er erwähnt die Drohung von Felix Ahlers, das Blog zu beenden, wenn nicht mehr Mitarbeiter mitschreiben. Nun geht es um das HLX-Blog.

Google nutze Blogs sehr sehr stark. Er zeigt die Presseseite. Noch über den Pressemitteilungen stehen Links zu den Weblogs. Wenn Google eine Pressemitteilung rausschicke, dann gebe es zeitgleich einen Blogeintrag. Stefan Keuchel zeigt das Google Blog. Mitarbeiter erzählten dort über neue Produkte etc. Er zeigt die Liste mit Weblogs zu den vielen verschiedenen Google-Produkten. Die Mitarbeiter würden motiviert, selber zu bloggen, allerdings unter bestimmten Regeln. Er geht auf Wettbewerber-Blogs ein und zeigt das Yahoo!-Blog, das MSN-Blog und das AskJeeves Blog.

Nun geht es um Mitarbeiter-Blogs. Er zeigt das „Diary of a (fired) Flight Attendant“ und das Blog eines gefeuerten Google-Mitarbeiters, der fristlos entlassen wurde. Stefan Keuchel meint, er hätte fragen können, ob es Blogging Guidelines gebe. Die gibt es wohl bei Google. Er zeigt zwei weitere Blogs: Scobleizer und David Gee’s Blog (Links kommen später, sorry, sonst komm ich gar nicht mehr nach – so lange müsst ihr googlen…).

Er zeigt den Shopblogger und die Liste der Sun-Blogs. Nun gehts weiter zum AOL-Blog von Charles Fränkl. Nun zeigt er Produktblogs: Vespaway, Boeing, Nike in Kooperation mit Gawker Media. Nun kommt das Umzugsblog von Nico Lumma. Und – tatatata – es kommt die Opeltestfahrer-Aktion. Er geht auf die AMD-Notebooktestersuche ein. Er erwähnt Wahlblogs und Medienblogs, natürlich Indiskretion Ehrensache. Er meint, Journalisten würden wohlwollend zur Kenntnis nehmen, wenn man erwähnt, dass man ihre Blogs liest. (Und ich dachte immer, die PR-Leute lesen mein Blog wirklich!).

Nun referiert Felix Ahlers. Er erwähnt das Frosta-Reinheitsgebot und meint, Blogs passen gut zu Frosta, weil sie transparent sind – so wie Frosta sein will. Er geht auf die Geschichte von Frosta ein und wieder das Reinheitsgebot. Jetzt kommt das Frosta Blog. Es habe rund 4000 Leser pro Tag und viele Kommentare. Voraussetzungen für ein gutes Blog sei ein gutes Produkt, man müsse Kritik abkönnen und Mitarbeiter müssten bereit sein zu schreiben und auf Kommentare zu antworten. Auch viele Journalisten würden Blogs lesen. Er zeigt Ausschnitte.

Jetzt ist Fragerunde. Erste Frage habe ich verpasst. Google liebt Blogs, meint Stefan Keuchel. Blogger lesen Blogs und verlinken aufeinander, deshalb sei das Thema für Suchmaschinen hoch interessant. Jemand fragt nach der Glaubwürdigkeit von Firmenblogs und CEO-Blogs. Stefan Keuchel meint, es bringe nichts Blogeinträge von der PR-Abteilung glätten zu lassen, er dürfe auch mal schräg sein und sollte kein „PR-Geseier“sein. Klaus Eck erwähnt das Boeingblog, bei dem umstritten sei, ob der CEO selbst schreibt. Der „Schreiber“ habe nicht gewusst, was in seinem eigenen Blog steht. Felix Ahlers erwähnt, dass auf dem Weblog acht Mal so viele Zugriffe seien als auf der Frosta-Seite. Es geht gerade auch um das Thema Forum versus Blogs.

Stefan Keuchel erzählt, die Mitarbeiter von Google müssten gar nicht zum Bloggen motiviert werden, sie müssten eher gebremst werden. Jemand im Publikum fragt, ob Blogs nicht überbewertet seien und stellt einen Vergleich zum Flugblatt an. Klaus Eck meint, die Informationen in Blogs seien teilweise besser. Stefan Keuchel ergänzt, dass die Haltbarkeit eines Blogs höher sei als bei einem Flugblatt. Klaus Eck meint, man könne auch noch Einträge nach 10 Jahren findet. Jetzt geht es um das Löschen bei Google. Stefan Keuchel meint, dass der Inhaber der Seite löschen muss, dann würde auch Google die Seite aus dem Cache entfernen. So, das wars. Mann, das war ganz schön Überholspur.

Frosta-Bistro – ich war da

Der bloggende Tiefkühlwarenhersteller Frosta hat seit heute ein Bistro in der Hamburger Innenstadt – direkt neben dem Rathaus. Da ich heute sowieso in der Stadt unterwegs war, habe ich es gleich getestet und muss sagen, sehr empfehlenswert – wenn man sich nicht an der Stufe vor dem Eingang stört.

Das Bistro ist in einem schönen alten Haus. Die Einrichtung ist mehr als gelungen. Die modernen Holztische und Stühle bilden einen schönen Kontrast zu dem alt-ehrwürdigen Gemäuer. In der Mitte wird gekocht. Vorher kann man sich die Gerichte schon mal ansehen. Es ist Selbstbedienung, bezahlt wird vor dem Essen. Die große Portion kostet 5,50 Euro. Wir aßen grünes Thaicurry und Steakhouse-Pfanne – beides schmeckte großartig. Leider ist die Getränkekarte etwas dünn – das liegt daran, dass Frosta auch im Bistro sein Reinheitsgebot einhalten will. Aber Saft, Cola und Wasser als alkoholfreie Getränke finde ich ein bisschen wenig. Zum Nachtisch haben wir Quark mit Nüssen und Karottenkuchen gegessen sowie zwei Milchkaffee getrunken. Insgesamt hat uns das rund 20 Euro gekostet für zwei Personen – absolut okay für Hamburger Verhältnisse.

Das Personal ist wirklich super nett und zuvorkommend. Alle fragten uns, ob es wirklich schmecke und das tat es. Allerdings waren wir auch die einzigen Gäste – wir konnten uns über mangelnde Aufmerksamkeit also nicht beklagen. :-)

Und wenn die nicht alle so nett gewesen wären, dann hätte ich diesen Blogeintrag mit dem Barrierefreiheitsproblem begonnen. Ich hatte nämlich schon im Frosta-Blog gefragt, ob das Bistro barrierefrei ist, aber keine Antwort bekommen. Ich weiss jetzt auch warum: Das wirklich schöne Bistro hat nämlich leider eine Stufe vor der Tür und die Toiletten sind im Keller. :-( Und das bei einem Restaurant, das im Jahre 2005 – also drei Jahre nach Inkrafttreten des Behindertengleichstellungsgesetz – eröffnet wird. Nach Änderung des Gaststättengesetzes (durch das Behindertengleichstellungsgesetz) sind Restaurantgenehmigungen nämlich von der Barrierefreiheit abhängig (§4 Gaststättengesetz).

Die Stufe wäre wirklich leicht zu entfernen – und das kann man jetzt auch noch nachträglich machen. Übrigens, mein Vorwurf richtet sich weniger an Frosta denn an die Genehmigungsbehörden. Es handelt sich hierbei nämlich um ein Grundproblem in Hamburg und ist nicht nur diesem einen Bistro anzurechnen. Wenn die Behörden die Restaurantbetreiber nicht auf die Idee bringen, einen leicht ansteigenden Eingang statt eine Stufe vor die Tür zu setzen, dann kommen die meisten auch nicht darauf, anders zu planen. Und genau das müsste seit drei Jahren eigentlich passieren.