I think you’re very brave

Ich bin vor kurzem gefragt worden, was die Ursache dafür sein könnte, dass viele Leute in England anders mit mir umgehen als in Deutschland. Ich habe geantwortet, ein Grud dafür könnte sein, dass viele Briten nicht meine Behinderung als die Ursache für Probleme ansehen, sondern die Umstände, also bauliche Gegebenheiten beispielsweise, die geändert werden müssen.

Jetzt habe ich einen Film entdeckt, der genau diese Einstellung propagiert, in dem er die Realtität einfach umdreht. Hier die Kurzversion:

Und hier der ganze Film in zwei Teilen:

19 Kommentare

  1. DrNI sagt:

    Sprachliche Kurzform: „behindert sein“ vs. „behindert werden“.

  2. Congratulacions four BOBs 2007.
    Felicitaciones por el premio BOBs 2007.

    Hugs, abrazos desde Colombia!

  3. Es ist natuerlich ganz toll zu hoeren dass mein adoptiertes heimatland das etwas besser abschneided als mein geburtsland, aber wo ich da nun ueber meinen taeglichen alltagsverlauf nachdenke, fallen mir doch schon viele barrieren auf.
    Fuer mich mit meinem fahrrad oder einkaufswaegelchen sind sie nur irritierend, aber wenn ich mir vorstelle ich muesste mich taeglich mit den physischen UND mentalen barrieren herumschlagen von denen du in deinem blog erzeahlst, waere ich wahrscheinlich wegen meinem aerger entweder im knast oder im irrenhaus.
    Fuer mich ist dann immer die frage ob einmischen oder nicht? Was mache ich nun wenn ich bei Aldi morgen duch das drehcaroussel gehe und die viel zu engen gaenge? Wuerde as helfen oder waere es patronizing die geschaeftsleitung auf die bautechnischen maengel hinzuweisen? Darf ich mich da ueberhaupt einmischen als able bodied person die noch nicht mal behinderte freunde oder familienmitglieder vorweisen kann?
    Tricky question and apologies for the rusty German. Really interesting blog and congratulations on the award!

  4. Frank sagt:

    Ja, irgendwie haben wir das alles schon erlebt, was da im Film gezeigt wurde.
    Auch das schöne Vorurteil, dass ich als nichtbehinderter Mann, ja der Pfleger sein müsste, oder der, der keine andere abbekommen hat oder der Held, der das alles auf sich nimmt…
    Aber auch die unverschämte Frage, wie und ob Sex zwischen meinen behinderten Frau und mir funktionieren würde, ist uns schon begegnet. Ich frage doch „normale“ Menschen auch nicht nach ihrem Sexleben!
    Wir haben aber auch festgestellt, dass es gerade in Deutschland ein Problem ist. Wenn wir Urlaub in den skandinavischen Ländern machen, sind wir erstaunt, wie einfach es doch sein kann. Beispielsweise eine Zugfahrt zwischen Kopenhagen und Malmö klappt ohne Voranmeldung, da die Bahnsteige auf Einstiegshöhe sind. Da kommt dann von alleine ein Bahnmitarbeiter und legt über die kleine Lücke eine Metallplatte, damit man wirklich ebenerdig den Zug betreten und verlassen kann. Aber auch die Mentalität ist dort anders; Behindertenparkplätze werde nicht von anderen belegt (und wenn, dann sind es deutsche Touristen), das gehört sich einfach nicht. Man wird überall mit offenen Armen begrüßt und man bemüht sich evtl. Probleme (wenn es dann noch welche gibt) sofort zu lösen.

    mfg
    Frank

  5. Mia sagt:

    Danke für die Clips. Ich habe mich (bzw. meinen Freund) des öfteren darin wiedergefunden.

    Die Frage, ob bei uns denn Sex überhaupt funktionieren würde, ist mir schon ab und zu begegnet. Mein Freund muss sie sich natürlich noch öfter anhören.

    Am fiestesten empfinde ich es aber, wenn Leute anfangen zu schwärmen, was ich doch für ein guter Mensch sei, weil ich mit nem Behinderten zusammen bin, oder wenn jemand meinem Freund sagt: „Weisst du, wenn _ich_ nicht mehr gehen könnte – ich glaube, ich würde mich umbringen.“

    Danke für Dein Blog und gratuliere zum gewonnenen Preis. ;-)

    M.

  6. Jan sagt:

    Hi!
    Auch von mir herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung!

    Das Video finde ich übrigens sehr gut.

    Dazu noch mal eine Sache, die mir beim lesen vieler Artikel auf dem Herzen lag, und die durch das Video mal wieder „getriggert“ wurde:
    Ich bin nicht auf einen Rollstuhl angewiesen und halte mich für einen sehr offenen, toleranten und hilfsbereiten Mitmenschen. Aber mir ist es jetzt zum zweiten Mal passiert, dass ich helfen wollte, aber es irgendwie „verpeilt“ habe.
    Beide male waren es Menschen im Rollstuhl denen ich hätte helfen können eine Barriere zu überwinden.
    Beide male habe ich aber zu spät / nicht reagiert und die beiden hat es dann alleine geschafft.

    Vielleicht liegt es daran, dass man ja nicht genau weiss, wo man an einem Rollstuhl anfassen sollte, um ihn anzuheben.
    Vielleicht ist das aber auch nur eine Rechtfertigung, die sich mein schlechtes Gewissen automatisch hat einfallen lassen :-)

    Ich werde dein Blog auf jeden Fall weiter mit Spannung verfolgen. Keep up the good writing und grüß mir meine dreckige Lieblingsstadt!

    MfG
    Jan

  7. Jan sagt:

    Hi!
    Auch von mir herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung!

    Das Video finde ich übrigens sehr gut.

    Dazu noch mal eine Sache, die mir beim lesen vieler Artikel auf dem Herzen lag, und die durch das Video mal wieder „getriggert“ wurde:
    Ich bin nicht auf einen Rollstuhl angewiesen und halte mich für einen sehr offenen, toleranten und hilfsbereiten Mitmenschen. Aber mir ist es jetzt zum zweiten Mal passiert, dass ich helfen wollte, aber es irgendwie „verpeilt“ habe.
    Beide male waren es Menschen im Rollstuhl denen ich hätte helfen können eine Barriere zu überwinden.
    Beide male habe ich aber zu spät / nicht reagiert und die beiden hat es dann alleine geschafft.

    Vielleicht liegt es daran, dass man ja nicht genau weiss, wo man an einem Rollstuhl anfassen sollte, um ihn anzuheben.
    Vielleicht ist das aber auch nur eine Rechtfertigung, die sich mein schlechtes Gewissen automatisch hat einfallen lassen :-)

    Ich werde dein Blog auf jeden Fall weiter mit Spannung verfolgen. Keep up the good writing und grüß mir meine dreckige Lieblingsstadt!

    MfG
    Jan
    (der grade Probleme mit dem Kommentarschreiben hat, hoffentlich klappts)

  8. moncay sagt:

    …… thats why we better talk about disabling or enabling environment instead of disability

  9. […] Dieses Filmchen habe ich auf Behindertenparkplatz entdeckt, das Blog, welches bei den Blogawards der Deutschen Welle kürzlich als bestes deutsches Weblog ausgezeichnet wurde: Herzlichen Glückwunsch dafür und weiter happy blogging! […]

  10. […] (Via Behindertenparkplatz, dort gibt’s auch die Langversion des Spots in zwei Teilen.) […]

  11. Petra sagt:

    just great!!! habe vor lachen am boden gelegen, das video ist einfach super!

  12. Martina sagt:

    Durch meine Arbeit sehe ich oft was fuer Problemen die behinderten Leute haben.
    Der Film ist cooll…endlich mal die andere Seite!

  13. […] Owen Hatherley’s experiences at a job centre are very different to mine. I don’t think the Germans are big on motivational training courses (yet), and certainly not those held in ex-branches of the Royal Arsenal Co-op. We’re handed a sheet of paper headed ‘STAYING ON TOP WITH SWOT ANALYSIS’. SWOT being Strengths, Weaknesses, Opportunities and Threats. In the midst of the discussion of Swot analysis another is thrown out: GROW, which is made up of Goal, Reality, Options, Will. While we’re taught how to GROW, we’re handed out extracts from Sun Tzu’s Art of War. Later, another mnemonic explains that, in interviews, ‘you have to communicate STAR in order to be the Star’. That’ll be Situation, Task, Action and eventually, Result. – at Sit down man, you’re a bloody tragedy. One time full-time Trotskyist, now with a Labour membership card, Dave Osler notes on the trial of ‘lyrical terrorist’ and WH Smith cashier Samina Malik: Malik, for her part, wished to be known as the Lyrical Terrorist. The reason? Because, as she explained to the jury, ‘it sounded cool’. At that age, what better reason can there possibly be? I remember being an anarchist for approximately six months in 1977, after the first Sex Pistols single came out. Had the internet existed then, I might well have written up my urge to ‘destroy the passer-by’. Back in the early 1980s, I used to hang around the polytechnic bar clad in a Brigate Rosse T-shirt. These days, that might constitute prima facie evidence of the offence of glorifying terrorism. – along with 147 comments, at Dave’s Part. Madam Miaow, in ‘We love your food but youse can sod off’ mentions the anti-Chinese bigotry that got aired when Britain’s first Chinese MP had the cheek to complain about an Orange march route affecting some of her constituents’ attempts to get to work. She had written a letter complaining about a previous parade which had prevented one of her constituents getting to their job at the hospital. With their tiny brains short-circuited by the uppity ethnic, revenge would be swift and lumpen. The Chinese can rest assured that the march is not racist now that the organisers have said they will probably have a nice takeaway afterwards. – ‘casting a sharp eye over the culture and naming the guilty parties’, at Madam Miaow says… Christiane Link (in German) mentions the major differences between Britain and Germany when it comes to treating disabled people. I was asked recently why I’m treated differently in England than in Germany. My answer was that one reason might be because many Britons don’t see my being disabled as causing problems, but they see various circumstances that need to be changed, e.g. the design of and access to buildings. Now I’ve found a film, which shows exactly this viewpoint, by turning reality on its head. In another post she mentions how her local branch of NatWest didn’t have a ramp, so the staff offered to deal with her banking needs outside on the pavement. She obliged – by closing her account. Unlike the rest of the blog, the film (filmed seemingly at PCS union headquarters) is in English. – ‘I think you’re very brave’, at Behindertenparkplatz. And, briefly, the Berlin blogs. The strange German affliction of über-anglophilia has been dealt with: I had a cup of tea yesterday and the waiter gave me an egg timer so that I could time the infusion just right. Fascinating. – ‘Being British’, as experienced by Bowleserised. The art of murder in the 1970s, the reasons behind it and (in the comments) the sexyness (or otherwise) of tweed were considered, probably in the wee small hours in a break between translations: But I can’t drive, which is why I don’t go about killing all and sundry. Which scores me morality points both for greenery and for sparing life. Plus what if I got played by Christopher Biggins in the reenactment part of the programme from Minnesota? So I don’t kill, for a number of reasons. – the briefly named ‘Coat’, at Broke in Berlin. Moving house is hell, especially if your name is Ed Ward. About twenty minutes later, the doorbell rang. I opened the door to see an old woman leaning on a cane, and a well-dressed younger man with her. The woman started shouting. “You started that fire! I’m calling the Kripo [Kriminalpolizei] and having you charged with arson!” And who, I asked the man, are you? “I’m her lawyer.” Do you speak English? “Yes.” Does she? “No.” Good, let’s speak English. – BerlinBites, on ‘Rats’. Yet another all-night Automaten, for buying stuff when the shops are shut. Eisenwarenhandlung Günter Menge in Pankow is at your assistance. With pictures. – ‘The misc stuff vending machine’, at the Berlin FAQ blog. And last of all, two excellent posts by Janine. First, on the failed prosecution of Stewart Lee’s Jerry Springer:The Opera by some Christian fundamentalists, and then on London Underground’s plans to shut a train-shed load of ticket offices, and a No. 10 petition against this. Please sign it, and if you feel extra keen, email your whole address book asking them to sign it too. And plug it on your blog if you’ve got one. Pleased to oblige. – over here, at Stroppyblog. Here’s a direct link to the petition. If you’re abroad, just select “Expatriate” and type in “Germany” (or wherever) in the address bit. Blimey, that took ages. I could have written something myself in all that time. […]

  14. […] wahrnahm und die zu mir jemand sagte war “You’re very brave.” Ich kannte den Satz aus diesem Film und musste deswegen unvermittelt laut lachen, was mein Gegenüber natürlich nicht […]

  15. […] I found in the blog of a german journalist living in London, writing about what happens if you have a great zest for […]

  16. Christof Bieker sagt:

    Behinderte unter den Menschen dabei käme es vorallem
    auf das MITGEFÜHL der Umgebung an die oft,meist
    im „Westen“bei denen dies Geld haben gar nicht oder
    kaum vorhanden ist,fahrt mal zu denen die arm an
    money sind die sins reich an Mitgefühl und
    MENSCHLICHKEIT……………………
    bye
    kann ich als Schwerbehindeter aus Erfahrung
    behaupten!

  17. […] Nicht-autistischen Menschen wird – im Gegensatz zu autistischen – nachgesagt, dass sie sich in andere gut hineinversetzen können, dass sie wissen, was ihr Gegenüber denkt und fühlt, und ihr Verhalten entsprechend anpassen. Wenn so etwas behauptet wird, fehlt in der Regel ein Hinweis auf die Voraussetzung für dieses Verhalten: Solange das Gegenüber “normal” ist. Und wenn nicht? Hier ein Video von Disability Rights Commission (DRC) “TALK” – zum nachfühlen, wie das ist, in einer Welt aufzuwachen, in der man nicht (mehr) “normal” ist. Gefunden auf dem Behindertenparkplatz. […]

  18. […] Filmchen habe ich auf Behindertenparkplatz entdeckt, das Blog, welches bei den Blogawards der Deutschen Welle kürzlich als bestes deutsches […]