Dauerbrenner Routemaster

London diskutiert immer noch über die Routemaster. Behindertenverbände wollen die letzten alten Busse aus der Stadt verbannen. Auf den Strecken 9 und 15 fahren zusätzlich zu den neuen Bussen tagsüber auch noch alte Busse – in erster Linie für Touristen. Ich nutze die Route 9 fast täglich und kann die Aufregung nicht wirklich verstehen. Die Aussage in manchen Kommentaren, Rollstuhlfahrer würden die Strecke eh nicht nutzen, ist damit wiederlegt. Bislang kam aber immer hinter einem Routemaster direkt ein neuer barrierefreier Bus. Sollen die Touristen doch in den alten Bussen durch die Stadt fahren, wenn sie Lust darauf haben. Allerdings sind die Routemaster nach meinen subjektiven Beobachtungen fast immer leer. So weit geht die Liebe zu den Routemastern dann irgendwie doch nicht. Ich finde die Reaktion der Behindertenverbände dennooch ein wenig übertrieben.

Ich habe mich aber schon gefragt, ob man nicht ein paar Routemaster auch für Rollstuhlfahrer zugänglich machen kann. Das wäre doch ein guter Kompromiss…

2 Kommentare

  1. Gerhard sagt:

    Die Busse sind ein unverwechselbares Erkennungszeichen und sollten beispielsweise auf Wunsch für Stadtbesichtigungen gebucht werden können. Im Linienverkehr haben solche Oldtimer ansich nichts mehr zu suchen.

  2. Die Routemaster sind der Inbegriff der Londonder Doppeldecker schlechthin. Es wäre schade, wenn sie völlig aus dem Stadtbild verschwänden.
    Allerdings sind sie wirklich uralt: 1952 erstmals konstruiert, wurden sie 1967 durch eine neuere Generation ersetzt.
    Normalerweise hält ein Bus 15 bis allerhöchstens 20 Jahre. Die Routemaster sind heute mindestens schon 40!
    Das spricht für ihre Unverwüstlichkeit.
    Barrierefrei umbauen hieße, sie museal zu „schänden“. Allerdings haben sie hinten ja eine offene Plattform, was übrigens nicht gerade ungefährlich und deswegen auch vom Sicherheits-Gesichtspunkt aus nicht gerade unproblematisch ist. Aber diese offene Heckplattform, die nur über eine – allerdings hohe – Stufe erreicht wird, könnte durchaus wohl auch mit einer Rampe erreicht werden.
    Insgesamt finde ich, dass moderne Busse im Linienverkehr eingesetzt werden sollten, die allen Sicherheits-Ansprüchen genügen. Die genial kraftstoffsparend und reparaturfreundlich durch die London Transport selbst konstruierten Routemaster sollten aber im Stadtbild bleiben. Als Touri-Verstärker finde ich sie auch im regulären Linienverkehr vertretbar, wenn direkt davor und dahinter wieder normale Niederflur-Doppeldecker fahren.
    Liebe Christiane,
    ich beneide Dich darum, dass Du diese schönen Oldtimer jeden Tag wenigstens betrachten kannst. Schade, dass sie Dich nicht mal mitnehmen. Die Fahrt darin ist nämlich wirklich ein Erlebnis. Aber leider ist das Oberdecke dann endgültig nicht mehr drin für die meisten Gehbehinderten!
    Ich wünsche Dir alles Gute.
    Liebe Grüße
    fjh