Anruf beim Thalia Theater in Hamburg.
Ich: „Guten Tag. Können Sie mir sagen, ob das Nachtasyl (Lokal im Theater) barrierefrei ist?“
Schweigen am anderen Ende.
Ich: „Ich würde gerne wissen, ob man mit dem Rollstuhl in das Nachtasyl kommt.“
Thalia Theater: „Wir haben Theaterferien.“
Ich: „Das war nicht meine Frage. Ich möchte gerne wissen, ob man grundsätzlich mit dem Rollstuhl in das Nachtasyl kommt.“
Thalia Theater: „Wenn Sie starke Leute mitbringen.“
Die Leute müssen dann aber schon sehr stark sein ;-)
M. W. hat das Nachtasyl übrigens während der Theaterferien geschlossen. Jedenfalls war das sonst immer so.
oha.
ich denke der/die gute am anderen ende hat frei nach dem prinzip: „wenn man keine ahnung hat – einfach mal die fresse halten“ gedacht…
(obwohl ich ehrlich gesagt auch erst seitdem ich den Blog verfolge weiß was barrierfreiheit ist)
Naja, aber wenn man´s nicht weiß, kann man zumindest fragen, oder….?
Hehe… Hamburger..
Wobei ich sagen muss, dass Deutschland mir selbst (ich bin Geher, aber achte darauf) immer ziemlich gut eingerichtet vorkommt. Habe in Riga mit einer Organisation namens Apeirons gearbeitet, die sich um genau solche Dinge kümmert. Und die Sachen, mit denen die Menschen dort zu kämpfen haben, spotten wirklich jeder Beschreibung.
Na klar, bring all deine Pflegerallallas mit, die dich als Behiiiindi doch sicherlich rund um die Uhr pampern.
Welcome back to Doofland ;-)
[…] Here’s a translation of her post about calling the theater: A call to the Thalia Theater in Hamburg. Me: “Hello. Can you tell me if the Nachtasyl(the pub in the theater) is accessible?” Silence at the other end. Me: “I’d like to know if I can get into the Nachtasyl in a wheelchair.” Thalia Theater: “The theater’s closed for the summer.” Me: “That’s not what I asked. I’d like to know if it’s possible to get into the Nachtasyl in a wheelchair.” Thalia Theater: “If you bring strong people with you.” […]
Die Frage wurde doch vorbildlich beantwortet: Es ist für Rollstuhlfahrer nicht gänzlich unmöglich das Lokal aufzusuchen.
@Gerhard
Das Lokal befindet sich unter dem Dach. Es gibt einen Fahrstuhl, aber der fährt nicht nach oben. Und Tragen halten immer nur Leute für eine Option, die keine Ahnung haben. Ich habe leider keine 10 Feuerwehrleute in meinem Freundeskreis, die mich ständig überall hintragen können. Außerdem ist Tragen gefährlich und viele Rollstühle kann man gar nicht tragen. So viel zur „Vorbildlichkeit“…
@Christiane
Schon klar. Ich finde aber dennoch, dass es einen großen Unterschied macht, ob ein Lokal für Rollstuhlfahrer – beispielsweise wegen zu schmalen Türen – überhaupt nicht oder aber – beispielsweise wegen einer Treppe – nur mit Hilfe „starker Leute“ zugänglich ist.
Wie du hast keine 10 Feuerwehrleute im Bekanntenkreis? Also wirklich … schaff sie dir sofort an ;-)
Naja mir hat man auf die Frage ob das Kino per Rolli zugänglich ist auch schon geantwortet das es Stufen gäbe und ab dem 1. Stock einen Aufzug (irgendwelche Vorschriften) aber ICH könne MEINEN Rolli ja hochtragen.
juhu, ich bin SuperRolli ;-)
@gerhard nein macht es nicht – fakt ist man kommt nicht rein und den Vorschlag des Tragens machen wirklich nur Nichtrollstuhlfahrer, mir ist noch keiner begegnet der sich gern und freiwillig hat tragen lassen, ds ist nämlich ne ganz schön wackelige Angelegenheit und ich gehe ja auch nicht mit Leuten weg damit die mich dann schleppen können und irgendwelchen Fremden soweit zu trauen das man sich tragen lässt …. würde ich nicht.
Hab grade meine sadistischen fünf Minuten:
Heilkur für ‚Lassen sie sich doch hochtragen‘-Leute.
Kette zwischen die Knöchel die grade zu kurz ist um Treppenzusteigen.. ihnen aber einen kräftigen, großen Mann zur Seite stellen.
„Einen schönen Tag auch. Nein, wir machen die Kette nicht ab, aber Igor wird sie gerne überall hoch und runtertragen. Sie dürfen sogar auswählen ob er sie auf die Arme nimmt oder über die Schulter legt..“
SCNR
Typisch deutsch. Die Sensibilität für die Barrierenfreiheit von öffentlichen und Kulturellen Gebäuden steckt nocvh in den Kinderschuhen. Einige Leute, denen es peinlich ist wieder mal nicht an die Belange von Menschen mit Handicap gedacht zu haben, schieben auch gerne Bestimmungen baulicher Art oder Denkmalschutz als Ausrede vor.