Tag Archiv für USA

Kino übern den Dächern New Yorks

Leinwand auf einem Giebeldach

In New York kann man wirklich alles, auch Filme auf dem Dach schauen. Möglich macht das das Projekt Rooftopfilms, die im Sommer Kino auf unterschiedlichen Dächern anbieten – teilweise sogar auf barrierefreien Dächern.

Apple Store weiß alles

Heute war ich im neu eröffneten Apple Store an der 5th Avenue.

Apple Store

Der Shop hat mich weniger beeindruckt, sieht aus wie alle Apple-Läden. Nur der Eingang ist ganz stylisch. Ein gläserner Kubus mit Treppe und Fahrstuhl unter die Erde. Beeindruckt hat mich etwas anders. Ich habe nicht an der Kasse bezahlt, sondern bei einem Verkäufer. Der hatte einen PDA, hat das Gekaufte gescannt und die Kreditkarte an der Seite durch ein Lesegerät gezogen. Dann sagte er: „Ist das ihre E-Mailadresse?“ und zeigte mir das Display. Es erschien meine E-Mailadresse. Ich war baff. Er meinte: „Wir schicken Ihnen den Beleg per Mail.“ Dann gab er mir eine Tüte und das wars. Ich schaute ihn fragend an und er verstand wohl, dass ich sehr überrascht war, dass der Apple Store, in dem ich noch nie eingekauft hatte, meine E-Mailadresse kennt. Er meinte, die Adresse sei auf der Kreditkarte hinterlegt. Ich vermute aber etwas ganz anderes. Ich habe mit der gleichen Kreditkarte bei iTunes eingekauft. Und iTunes kennt meine E-Mailadresse. Eine Kundin neben mir hatte nämlich zufällig ebenfalls eine Lufthansa-Visa-Kreditkarte und diese musste ihre E-Mailadresse sehr wohl angeben. Zudem wurde sie nach ihrer Postleitzahl gefragt. Diese war bei mir wohl ebenfalls bekannt.

Insofern steht der gläserne Kubus am Eingang vielleicht für den gläsernen Kunden!?

Googles WiFi Zone

Bryant Park

Es gibt in den USA ziemlich viele freie WiFi-Zonen wie hier im Bryant Park in New York, gesponsert von Google. Es macht richtig Spaß freie Wifis zu nutzen und diese bei Plazes zu registrieren. Wo ich gerade bin und welche Plätze ich schon entdeckt habe, kann man bei Plazes in meinem Profil sehen.

WM in den USA

Wer meint, man müsse nur in die USA fahren, um von der WM nichts mitzubekommen, liegt falsch. Auch hier steht an ganz vielen Kneipen, dass sie die Spiele übertragen. Wir haben das Deutschland – Polen-Spiel im Goetheinstitut in Washington D.C. gesehen.

Zuschauer im Goetheinstitut

Das war sehr nett. Es gab deutsches Bier und Brezel. Es waren viele Deutsche da. Die meisten leben hier. Außerdem waren Gäste der polnischen Botschaft unter den Zuschauern. War sehr lustig.

Das Goetheinstitut ist wirklich ein Stück Deutschland in Washington. Ich habe mich gleich wie zu Hause gefühlt als ich die Stufen vor dem Eingang sah. Ein amerikanischer Mitarbeiter brachte uns dann mit dem Lastenfahrstuhl zur Leinwand, wo das Spiel übertragen wurde – aber nicht ohne zu erwähnen, dass das Goetheinstitut gegen das Gesetz verstoße, weil sie nicht barrierefrei sind. Ich sagte ihm augenzwinkend, dass das zur deutschen Kultur gehöre. Ich musste dringend zur Toilette und es gab eine Rollstuhltoilette, die diesen Namen aber nicht verdient hatte. Mein Rollstuhl ist 63 Zentimeter breit und 80 Zentimeter tief. Ich passte kaum in den winzigen Raum und es bedurfte einiger Akrobatik bis ich mein Ziel erreicht hatte. Als ich dann endlich umgestiegen war, kam ich gegen den Rollstuhl und der gegen die Tür – es war ja super eng. Weil zu allem Überfluss auch noch das Schloss defekt war, sprang die Tür auf. Die Welt zu Gast bei Freunden mit winziger Rollstuhltoilette und defektem Schloss. Es kam Gott sei Dank niemand rein – ich konnte meine Akrobatik in Ruhe beenden und zwischendurch die Tür zuhalten.

Willkommen in Baltimore

Hafen von Baltimore

Eigentlich wollten wir nur auf der Durchreise nach Washington einen Nachmittag in Baltimore bleiben und jetzt bleiben wir doch über Nacht. Die Stadt hat uns so gut gefallen, dass wir Washington um einen Tag verschoben haben. Es gibt viele Restaurants am Hafen, eine alte Markthalle und ein nettes Hotel, ebenfalls am Hafen, haben wir auch gefunden.

Wir sind übrigens diesmal ohne Auto unterwegs, sondern mit der Amtrak, der amerikanischen Eisenbahn. Das geht problemlos, weil an vielen Bahnhöfen die Gleise einfach höher sind als bei uns und man ebenerdig, mit einer kleinen Brücke, einsteigen kann.

Kleine Brücke zum Zug

Über die Lightrail in Baltimore und wie man hochflurige Straßenbahnen nachträglich barrierefrei machen kann, schreibe ich morgen. Ich geh jetzt mal meinen Sonnenbrand pflegen.

Philadelphia Tag 2

Ich habe Philadelphia ein bißchen Unrecht getan. Die Stadt hat durchaus schöne Ecken, nur nicht gerade da, wo die Hotels sind. Es gibt eine Altstadt mit Häusern aus dem 18. Jahrhundert und viele kleine Cafés und Restaurants.

Kutsche vor alten Gebäuden

Wir haben die Räumlichkeiten besichtigt, in denen die amerikanische Verfassung erdacht und unterzeichnet wurde. Außerdem gab es gestern eine Lesben- und Schwulen-Parade durch Philadelphia. Samt Gegendemonstranten. *grusel*

Wir machen alles zu Fuß, weil der öffentliche Nahverkehr in Philadelphia zwar gut ausgebaut ist, aber nicht barrierefrei. Die U-Bahn ist nicht nutzbar und es gibt ziemlich viele Busse, die keinen Hublift haben. Nur die Regionalzüge sind für mich nutzbar. Die Türen zu den Zügen sind aber so schmal, dass ein E-Rolli niemals reinpassen würde. Und dabei nehme ich doch an, dass das ADA auch in Pennsylvania gilt. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, es wäre nicht so. Gestern war ich sogar in einem Restaurant, in dem die Rollstuhltoilette (Frauen) außer Betrieb genommen war. Ich bin dann auf die Herrentoilette gegangen. Dafür bittet die Stadt die Rollstuhlfahrer auf Behindertenparkplätzen barrierefrei zur Kasse – mit kleinen Parkuhren.

Kleine Parkuhr

Philadelphia ist wirklich anders als das, was ich bislang von den USA kenne. Nicht so chic, nicht so funny, nicht so barrierefrei, aber trotzdem sehr sehenswert.

Willkommen in Philadelphia

Hochhäuser in Philadelphia

Gestern bin ich das erste Mal nicht als Letzte aus dem Flugzeug. Normalerweise müssen Rollstuhlfahrer immer warten, bis alle anderen aus dem Flugzeug sind. Diesmal musste ich nicht warten, und das kam so: Wir sind ja über Manchester nach Philadelphia geflogen. Als ich den Eingangsbereich der Maschine (Airbus 330 von US Airways) sah, ahnte ich schon, dass das Flugzeug relativ großzügig geschnitten ist. Und ich hatte Glück, da ich einen Platz in der Nähe des Eingangs hatte, konnte ich mit meinem Rollstuhl bis hinter meinen Sitz fahren, mich auf die Armlehne des Sitzes setzen und einfach rüberrutschen. Dann entdeckte ich noch einen relativ großzügigen Schrank, in den mein Rollstuhl passte. Die Crew schaute zwar etwas ungläubig („Wheelchairs don’t fit in here„), aber wir belehrten sie eines besseren. Ohne Hinterräder passte der Rollstuhl in den Schrank. So konnte ich sogar meinen eigenen Rollstuhl nutzen, um zur Toilette zu gehen. Im Flugzeug! Die Toilette lag direkt hinter unseren Sitzen.

Als wir dann in Philadelphia ankamen, haben wir den Rollstuhl aus dem Schrank genommen, ich habe mich rein gesetzt und bin relativ früh an der Immigration gewesen und das völlig ohne Assistenz. Das hat uns zwar nichts genutzt, weil wir dann noch rund eine Stunde auf unser Gepäck warten mussten. Aber die Geschichte zeigt, dass es durchaus Möglichkeiten gebe, Flugzeuge barrierefreier zu machen als sie es heute sind: Man gibt Rollstuhlfahrern Sitze in der Nähe der Tür, schafft einen Schrank, in den zumindest klappbare oder Rollstühle mit abnehmbaren Hinterrädern passen. Dann hat diese Bordrollstuhl-Prozedur mal ein Ende.

Von Philadelphia habe ich bislang noch nicht viel gesehen. Aber ich ahne, was ich mir unter den „Streets of Philadelphia“ vorzustellen habe. Ich dachte schon mehrfach seit der Ankunft, dass Kärcher mit seinen Hochdruckreinigern hier ein Vermögen verdienen könnte, wenn nur mal jemand den Bedarf deren Nutzung erkennen würde.

Christiane is in town

I know that some bloggers and other nice people from US read this weblog. At 10th of June I fly to Philadelphia, later I visit Baltimore, Washington, New York and Boston. So if you wanna meet me for a cup of coffee please feel free to leave a comment or send an email.

Abenteuerreise

Bis jetzt verlief unsere Reise ja ohne größere Zwischenfälle, aber seit gestern abend ist irgendwie der Wurm drin. Gegen 22.30 Uhr ging der Feueralarm in unserem Hotel los. Unser Zimmer war im 11. Stock – definitiv ein paar Stockwerke zu viel, um auf dem Po die Treppe runter zu rutschen. Ich rief die Rezeption an, die mir sagte, ich solle runter rennen. Ich erklärte der Frau, dass ich Rollstuhlfahrerin bin und nicht runterkomme. Sie sagte nur immer wieder, dass die Feuerwehr gleich da ist. Wir nahmen schnell unsere Pässe, füllten die Badewanne mit Wasseer. Aus den 30 oberen Stockwerken liefen die Leute halb nackt, im Bademantel und in Panik ins Treppenhaus. Wir wussten unterdessen, dass es im Keller brennen sollte und entschlossen uns, nicht ins Treppenhaus zu gehen. Wir fürchteten, dass das Feuer schneller oben ist als wir unten. Unser Zimmer war aber in der Nähe eines Feuerwehrfahrstuhls. Zusätzlich rief ich A.s Cousine an, die 10 Minuten vorher bei uns war und eigentlich nach Hause wollte. Die Rezeption war nicht mehr zu erreichen. Sie versprach umzukehren und der Feuerwehr zu sagen, dass wir oben sind.
Irgenwann wurde der Alarm aufgehoben. Keine Ahnung, ob es überhaupt ein Feuer gab. Die Szenen vor unserer Tür erinnerten mich aber stark an Szenen aus dem Titanic-Film…

Jetzt sitze ich gerade im Zug zwischen Toronto und New York und warte seit 45 Minuten auf die Putzkolonne. Der Zug steht im Bahnhof von Albany. Dort wird die Lok abgekoppelt und das Licht ist für eine Weile weg. Irgendjemand hat sich in der Dunkelheit nicht auf die Toilette getraut und hat in den Flur gemacht. In unseren Wagen. Wir gehen ein… Aber sonst ist alles in Ordnung. :-)

Columbus Day Parade

Feuerwehrauto

Polizeimotorraeder