Tag Archiv für Datenschutz

Sorry liebe Eltern

Sorry, liebe Eltern auf der Insel… Da ist doch den britischen Behörden ein ganz blödes Missgeschick passiert: Die Daten von allen Beziehern von Kindergeld hat man auf CDs gebrannt und per Post verschickt. Und jetzt sind die Datenträger weg.

Darauf waren die Daten von 25 Millionen Einwohnern, die Kindergeld beziehen. Gespeichert waren unter anderem die Namen, Adressen, Geburtstage, Sozialversicherungsnummern und Bankverbindungen. Damit kann man in diesem Land schon ziemlichen Schaden anrichten, denn es gibt hier ein riesen Problem mit Identitätsdiebstahl. Es gibt ja keine Meldepflicht und auch keine Personalausweise. Wer hier seine Identität nachweisen will, muss einfach eine Rechnung mit Adresse beibringen.

Viele Hotlines nehmen zum Beispiel das Geburtsdatum als Sicherheitsabfrage und die Briten schreddern ihre Post, wenn dort der vollständige Name samt Adresse draufsteht, bevor ein Brief in den Mülleimer wandert. Und weil es diese Angst vor Identitätsdiebstahl gibt, ist die Empörung jetzt natürlich groß. Warum verschickt die Behörde im Jahr 2007 noch CD-Roms? Als normalen Brief! Und mit Daten des halben Landes! Schuld sind, wie immer, die Junior-Mitarbeiter. Die Frage, warum ausgerechnet diese Zugang zu diesen Datenmengen haben, wird sicher in nächsten Tagen noch gestellt.

Apple Store weiß alles

Heute war ich im neu eröffneten Apple Store an der 5th Avenue.

Apple Store

Der Shop hat mich weniger beeindruckt, sieht aus wie alle Apple-Läden. Nur der Eingang ist ganz stylisch. Ein gläserner Kubus mit Treppe und Fahrstuhl unter die Erde. Beeindruckt hat mich etwas anders. Ich habe nicht an der Kasse bezahlt, sondern bei einem Verkäufer. Der hatte einen PDA, hat das Gekaufte gescannt und die Kreditkarte an der Seite durch ein Lesegerät gezogen. Dann sagte er: „Ist das ihre E-Mailadresse?“ und zeigte mir das Display. Es erschien meine E-Mailadresse. Ich war baff. Er meinte: „Wir schicken Ihnen den Beleg per Mail.“ Dann gab er mir eine Tüte und das wars. Ich schaute ihn fragend an und er verstand wohl, dass ich sehr überrascht war, dass der Apple Store, in dem ich noch nie eingekauft hatte, meine E-Mailadresse kennt. Er meinte, die Adresse sei auf der Kreditkarte hinterlegt. Ich vermute aber etwas ganz anderes. Ich habe mit der gleichen Kreditkarte bei iTunes eingekauft. Und iTunes kennt meine E-Mailadresse. Eine Kundin neben mir hatte nämlich zufällig ebenfalls eine Lufthansa-Visa-Kreditkarte und diese musste ihre E-Mailadresse sehr wohl angeben. Zudem wurde sie nach ihrer Postleitzahl gefragt. Diese war bei mir wohl ebenfalls bekannt.

Insofern steht der gläserne Kubus am Eingang vielleicht für den gläsernen Kunden!?