Park and Right

Ein Parlamentarier hat sein Auto auf einem Behindertenparkplatz geparkt. Jemand kam auf die Idee, nicht nur die Polizei, sondern auch gleich die örtliche Presse anzurufen. Bisschen fies ist das schon, dachte ich erst – bis ich die Einlassungen des Falschparkers las. Da wusste jemand sehr genau, wen er mit dieser Aktion trifft. Der Politiker wettert danach bei der Presse, es gebe sowieso zu viele Behindertenparkplätze blabla… Auch die Sprache, die er nutzt ist sehr aufschlussreich. Der Inhalt sowieso:

„Of course the handicapped have got to be given provisions, but not against the interests of the majority.“

Wenn man das ernst nimmt, muss man gleich alle Behindertenparkplätze abschaffen. Denn das wäre sicherlich im Interesse der Mehrheit, die da nicht parken kann. Und die Vokabel „Handicapped“ ist zwar im Deutschen chic, aber im Englischen ziemlich verpönt.

Falschparken ist schon dämlich, sich als Abgeordneter dabei erwischen zu lassen sowieso, aber sich danach derart behämmert zu äußern, grenzt an politischen Selbstmord. In die nationalen Medien hat er es damit jedenfalls geschafft. Glückwunsch!

6 Kommentare

  1. Dorothea sagt:

    Soll er doch einfach auswandern. Hier in Doofland werden die „Interessen der Mehrheit“ doch recht hinreichend geschützt durch das hübsche Aussonderungssystem. Man „tut“ was für die „armen Behinderten“, aber man muss sie nicht sehen ;-)

  2. Marcus sagt:

    Lustig wie das offenbar Wellen schlägt. Ein Bekannter in London hat mir die Story auch grad erzählt.

  3. Mehr Sorgen als dieses Zitat von einem Abgeordneten macht mir

    However, several callers to BBC local radio stations said they agreed with Mr Steen’s views.

  4. NaturElla sagt:

    Der Mann sprach aus ehrlichem Herzen.
    Nun wissen alle, woran sie bei ihm sind.
    *ich spucke mal aus*

    Die armen Behinderten kann man doch „Zwangsverrenten.“ Verhungern werden sie schon nicht. Sie blockieren Arbeitsplätze und den Wohlstand der anderen Beschäftigten. Weg mit ihnen?

    *ich spucke noch mal*

    NaturElla

  5. Jaddi sagt:

    Wie oft sehe ich es hier, bei den örtlichen Supermäärkten. Da stehen 2 oder 3 Autos auf dem Markt-Parkplatz und WO stehen die? NATÜRLICH auf den Behindertenparkplätzen.

    Wenn man diese Leute (natürlich alles nichtbehinderte) dann mal abfängt und fragt was das soll:

    „Habe es eilig.“
    „Was geht sie das an, sie sind ja nicht behindert“
    „Ist doch alles frei, können die Behinderten doch auch da hinten parken.“
    ect.

    Manchmal sind es sogar Angestellte der Märkte die da parken.

    Bekam sogar mal von einem Marktleiter zu hören:
    Die Parkplätze gehören dem Markt, also ist es doch egal ob meine Angestellten auf den Behindertenparkplätzen stehen (Die Parkplätze unterm Markt-Vordach, neben der Tür. Ist ja wichtiger das die Angestellten trockenen Fusses in den Markt kommen als ein behinderter Mensch trocken in seinen Rollstuhl …)

    Aber (mit) denekn tut ja weh. Es stehen ja auch immer die Leute mit ihren kleinen Golfs, Corsas ect. auf den Parkplätzen für Fahrzeuge über 2,50 Höhe und mit Anhänger, statt im Carport beim Baumarkt und ich kann dann mit meinem Kleintransporter sehen wo ich bleibe.
    Besser die dumme Mutti mit ihrem Corsa kommt schnell in den Baumarkt, als ich finde mit Kleintransporter und Hänger einen Parkplatz.

    (Das gilt aber auch für Kinos und Co. in Österreich sind Parkhäuser bis 2,60 üblich und hier?)

    Wie gesagt, es scheint den meisten Leuten WEH zu tun mal für 5 Cent nachzudenken.

  6. Arno sagt:

    Rücksichtlosigkeit auf Behinderte Menschen ist das letzte. Sowas kann jeden passieren ,das man auf solche Parkpläte angewieen ist . Manche kommentare hier sind total überflüssig. Setzt Euch mal im Rollstuhl in engen Parklücken und versucht mal rein oder rauszukommen. Erst nachdenken dann schreiben !!!