Ein Anruf von der Swiss

Meine Güte, Swiss überrascht mich seit gestern zunehmend. Heute hat mich der Teamleiter der Kundenbetreuung angerufen, um mir mitzuteilen, welche Massnahmen Swiss treffen wird, damit sich die Geschichte nicht wiederholt. Er sei heute morgen “ fast vom Stuhl gekippt“ als er den Vorgang auf den Tisch bekam.
Folgende Massnahmen wird Swiss ergreifen:
Gegen die beiden Mitarbeiter, mit denen ich gesprochen habe, ist ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden. Viel wichtiger ist aber, dass er mir gesagt hat, dass alle Call Centre-Mitarbeiter umgehend nachgeschult werden und noch einmal darauf hingewiesen wird, wie behinderte Menschen anzumelden sind und was der Unterschied zwischen einem medizinischen Notfall und einem behinderten Reisenden ist. Die Teamleiter werden von Tisch zu Tisch gehen und mit jedem einzelnen Mitarbeiter darüber sprechen. Das ist weit mehr als ich erwartet hatte…
Ich schreibe diesen Eintrag übrigens vom Flughafen aus, nachdem ich problemlos einchecken konnte. Ende gut, alles gut.

11 Kommentare

  1. coraxaroc sagt:

    RT @Christiane: [Blog] Ein Anruf von der Swiss – https://www.behindertenparkplatz.de/20-dinge-uber-mich/

  2. Talor sagt:

    Ich bewundere Dein Engagement!
    Gut, zu sehen, dass so etwas mal Konsequenzen hat.

  3. DasNest sagt:

    @Christiane: Na, die zwei MItarbeiter von vorher werden sich aber wundern. Daß sich da vorher noch keiner beschwert hatte!

  4. Dorothea sagt:

    Die Trias aus Druck, Öffentlichkeit und Entschlossenheit scheint nicht nur das einzig Vertretbare, sondern auch das tatsächlich Nützliche zu sein.

    Glückwunsch – und hoffentlich nützt die Nachschulung bei Swiss, uns allen zum Nutzen und anderen Gesellschaften wahlweise zum Vorbild oder zur Warnung ;-)

  5. gb sagt:

    na Glueckwunsch – manchmal hilft nur Oeffentlichkeits-Keule :)

    Aus gegebenem Anlass mal nachgefragt (kannst auch gern anderweitig beantworten): Kann man eigentlich Presse-. und Behinderten-Nachlaesse kombinieren?

  6. Jürgen sagt:

    Auch wir haben die Erfahrung gemacht, dass man sich nichts gefallen lassen darf.
    Wir fliegen schon seit etwa 20 Jahren nach Teneriffa. Die ersten Male wurde über ein Reisebüro gebucht da lief schon mal die Anmeldung für meine Frau als WCHC schief. Es wurde auch schon ein ärztliches Atest von Lufthansa gefordert. Das ist aber alles Schnee von Gestern. Vor 2 Jahren versuchte aber TUI uns einzureden, dass der 120 kg schwere Elektrorollstuhl in Hamburg nicht verladen werden könne, weil man dort technisch darauf eingerichtet sei. Dabei lief dies so schon seit über 10 Jahre. Meine Rückfrage beim Flughafen wurde dahingehend bestätigt, dass es diesbezüg keine Probleme gebe und der Rollstuhl selbstverständlich verladen werden könnte. Wir mssten auf eine ander Airline umbuchen und alles klappte wie zuvor.

    Wichtig ist dass man vorher alles anmelden muss. Selbst medizinisch notwendiges Sondergepäck wird überall kostenlos mittransportiert.

    Die Anmeldung per Internet klappt im allgemeinen sehr gut. Manchmal muss man nur für die Bestätigung nachfassen. Dierse wird beim Einchecken auch verlangt.

  7. Toller Erfolg! Und eine wirklich sehr respektable Reaktion von SWISS. Meinst du, sie haben nur auf deine interne Beschwerde reagiert, oder wussten sie auch von der Öffentlichkeit durch dein Blog?

  8. danrat sagt:

    Ich finde es schlimm das solche Pannen immer wieder in einem Call-Center auftreten. Das darf normalerweise nicht passieren! Ich meine, wenn die Mitarbeiter eh nicht geschult werden können sie auch nen Anrufbeantworter ans Telefon hängen. Oder ein Telefoncomputer der durch einen Bug nie ans Ziel führt und immer und immer wieder in einer Schleife das Programm runterspielt. So kommt man sich ja schließlich meistens vor. Habe da schon diverse Erfahrungen gemacht.

  9. Gerhard sagt:

    Wir sprechen von Billiglohnarbeitern. ;-)

  10. Airto sagt:

    Welcher gesunde Mensch kann überhaupt auf die Idee kommen ein Gespräch an der Kunden(!)hotline solchermaßen falsch zu machen. Entweder arbeitet Swiss mit extrem unterbezahlten, unterqualifizierten Mitarbeitern im Call Center oder die Mitarbeiter am Telefon wollten sich einen Spaß machen.

  11. Kati sagt:

    Nichts dazugelernt?

    http://www.blick.ch/news/schweiz/swiss-laesst-rollstuhlfahrer-nicht-an-bord-171028

    (Ich weiß, dass der ursprüngliche Beitrag schon sehr alt ist – vielleicht interessiert es trotzdem noch jemanden.)

    Da sollte man doch meinen, dass derartiges Verhalten nach den Bemühungen verschiedener Reisender der Vergangenheit angehören sollte. Ich verstehe es auch nicht ganz. Ich bin nach Schwierigkeiten beim ersten Flug danach immer problemlos mit Swiss geflogen…