Tag Archiv für Barcelona

Yahoo! barrierefrei

Nein, nicht die Suchmaschine. Das Gebäude in Barcelona. Yahoo! hat gerade in Barcelona ein Forschungszentrum eröffnet – in einem richtig alten Gebäude. Nun ist es nicht im klassischen Sinne barrierefrei, aber man hat sich bemüht, würde ich mal sagen.

Das hier ist keine Telefonzelle, das ist der Fahrstuhl – durchaus mit antikem Wert.

Alter Holzfahrstuhl mit Bank und Telefon

Ein kurzer, schmaler Rollstuhl wie meiner passt hinein. Für die anderen siehts eher schlecht aus.

Ganz gut gelöst fand ich ja das Überwinden der Marmortreppe am Eingang.

Rampe auf einer Marmortreppe

Ein Geländer wäre noch ganz gut, aber da sie das Haus erst vor wenigen Wochen bezogen haben, nehme ich mal an, dass das noch kommt. Interessant finde ich, dass sie sich überhaupt bemüht haben, die Niederlassung trotz der alten Bausubstanz einigermassen barrierefrei zu machen. Oben in den Räumlichkeiten gibt es eine super ausgestattete Behindertentoilette. Ich finde sehr faszinierend, dass die amerikanischen Unternehmen weltweit das amerikanische Konzept von Barrierefreiheit durchziehen. Bei Microsoft in Indien gab es auch eine Behindertentoilette. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich deutsche Unternehmen an die DIN zu barrierefreiem Bauen halten, wenn sie eine Niederlassung im Ausland eröffnen. Zumal in den meisten Bundesländern sie nicht mal im Inland verpflichtet wären barrierefrei zu bauen, wenn es sich um ein privates Firmengebäude handelt.

Diskussion, Upgrade, investigative Recherche

Alles begann mit einem wortgewaltigen und gestenreichen Ausbruchs eines Flughafenangestellten, der für die Assistenz behinderter Passagiere am Flughafen Barcelona zuständig ist. Ich kann kein Spanisch, aber ein wenig Portugiesisch – dank meines angetrauten angelachten portugiesischen Familienclans. Ausbrüche dieser Art sind mir jedenfalls nicht fremd. Was wir in Deutschland als aufbrausend oder gar tiefen Streit empfinden würden, gilt auf der iberischen Halbinsel als bestimmt vorgetragene Meinungsäußerung.

Soweit es mein Kombinationsgeschick zuließ, verstand ich, dass der Assistenzmensch mit der Lufthansa eine Grundsatzdiskussion darüber eröffnete, warum behinderte Passagiere denn in Reihe 6 sitzen müssen, wenn es noch zwei weitere Eco-Reihen weiter vorne gibt und noch 3 Business-Reihen, die leer sind. Es war ein großartiges Schauspiel, denn eine für mich nachvollziehbare Begründung (zumindest was die Eco-Sitze angeht) dafür habe ich bislang noch nicht gehört und die Mitarbeiter hatten auch keine parat.

Das Problem ist, dass die Gänge bekanntlich sehr schmal sind (mit der neuen Bestuhlung noch einmal schmaler) und der Bordrollstuhl gerade so durchpasst, was sowohl für die Assistenzleute als auch für den Passagier mehr als anstrengend ist und blaue Flecken verursacht. Bei dieser Prozedur zählt jede Reihe.

Die Frau am Gate wollte nicht entscheiden, mich umzusetzen, und rief ihre Supervisorin. Die war Deutsche und kam mit dem emotionalen Ausbruch des Spaniers weit weniger klar als ihre spanische Kollegin, die ihn abwimmelte. Ich fragte immer zu „What’s the problem?“. Keiner reagierte. Die Supervisorin wollte auch keine Grundsatzdiskussion führen und gab das Problem an den Kapitän weiter. Es war ein großartiges Schauspiel und ein Lehrstück interkultureller Kommunikation. Der Kapitän beendete diesem Theater ein Ende und sagte: „Setzen Sie die Passagierin auf 1A.“ Ende der Ansage. Ich empfand das als durchaus weise Entscheidung und freute mich über das Upgrade in die Businessclass. Zudem passt im Airbus 321 mein Rollstuhl bis vor die erste Reihe. Ich brauchte also keinen Bordrollstuhl mehr, um ins Flugzeug zu gelangen. Der streikende Flughafenangestellte hatte sein Ziel erreicht und ich war völlig selbstständig, um nicht zu sagen barrierefrei, ins Flugzeug gekommen.

Kurz vor der Landung, sagte der Flugbegleiter das Umsteigegate nach Hamburg an. Es war genau das gleiche Gate, an dem wir ankommen sollten und ich kombinierte, dass diese Maschine weiter nach Hamburg flog. Ich wagte zu fragen, ob ich wirklich aus der Maschine müsse und auch diesmal reagierte der Kapitän sehr pragmatisch und ließ mich sitzen. Als die Putzkollone kam, musste ich die Füße heben, ich bekam das Briefing der Crew mit. Ich bedankte mich tausend Mal für diese fürstliche Behandlung und wünschte mir, dass es noch mehr so pragmatisch denkende Menschen überall geben würde. Es würde mir im Leben einiges erleichtern.

Die Passagiere nach Hamburg stiegen ein. Neben mich setzte sich ein Herr, der, wie sich später herausstellte, bei einem großen Internetprovider arbeitete. Woher ich das weiß? Er hat es mir nicht erzählt, aber er studierte die Strategie des Unternehmens während des Fluges auf gut lesbaren (ich bin stark kurzsichtig!) Unterlagen, an denen man als Sitznachbarin und Journalistin nicht vorbei schauen konnte. Irgendwie meinen manche, sie sitzen alleine im Flugzeug. So manche Meldungen mit Quelle „gut unterrichte Kreise“ oder “ uns vorliegenden Informationen“ könnten im Flugzeug neben oder hinter einem arbeitswütigen Manager recherchiert worden sein. So spannend wars dann aber doch nicht, was ich dort lesen konnte. Aber unterhaltsam.

Disclaimer: Ich habe einen Trainervertrag mit Lufthansa Flight Training, bin aber bei Lufthansa auch nur ganz normale Kundin.

Web2.0 in Barcelona

Offenbar trifft sich gerade die halbe Web2.0-Welt in Barcelona. Ich bin zwar auch in Barcelona, aber auf einer anderen Veranstaltung, nämlich von Yahoo. Mal sehen, wen ich noch so treffe bis zu meinem Abflug Montag abend.

Willkommen in Barcelona

Skyline von Barcelona

Das Wetter ist nicht so schlecht, wie es auf dem Bild aussieht. Es ist warm, nur die Sonne ist über den Wolken. Aber sie ist da. Ich hab sie selbst gesehen.

Deutschland von oben

Foto aus dem Flugzeug

Herrlicher Flug nach Barcelona.

Wolken und Landschaft

Sogar der Pilot freute sich über die gute Aussicht mit Blick auf den Rhein und dann Paris. Zudem gab es Maultaschen und das in einem fast leeren Flugzeug. Ich hatte eine ganze Reihe für mich. Fliegen kann so schön sein!