Archiv für Technik

Gefahr für den öffentlichen Nahverkehr

Wenn das so weitergeht, dann bekomme ich demnächst fünf Taxicards geschenkt, um den reibungslosen öffentlichen Nahverkehr in dieser Stadt sicherzustellen. Ich komme mir manchmal vor, als sei ich alleine durch mein Begehren Bus und Bahn zu fahren, ein Risiko für den öffentlichen Personennahverkehr in dieser Stadt. Heute morgen habe ich mal wieder einen Bus außer Gefecht gesetzt. Und es ist nicht der Erste seit ich hier bin.

Die 266, mit der ich nach Willesden Junction fahre, kam ausnahmsweise mal pünktlich. Die Fahrerin fuhr die Rampe aus und ich sah schon, dass der Zustand der Rampe nicht der beste war. Es blieb nämlich eine kleine Stufe, aber das war für mich kein Problem. Ich fuhr also in den Bus, der zu dieser Zeit gut gefüllt war. Es fahren viele Leute diese Strecke, um dann den Zug in die Innenstadt zu nehmen. Als die Fahrerin die Rampe wieder einfahren wollte, ging das nicht komplett. Es blieb immer ein Teil der Rampe draußen. Sie startete den Bus neu, versuchte es manuell. Es war nichts zu machen. Die Rampe ließ sich zwar ausfahren, aber fuhr nicht wieder rein. Das heißt der Bus ist automatisch für die Weiterfahrt blockiert. Wenn die Rampe nur ein bisschen rausschaut, ist der Antrieb des Busses aus Sicherheitsgründen blockiert.

Defekte Rampe des Busses

In solchen Situationen liebe ich die Briten für ihre Geduld. Da meckert keiner. Da blafft Dich keiner an, wieso DU den Bus außer Gefecht gesetzt hast etc. Sie machen einfach nichts, lächeln freundlich und bedauern den Ärger mit der Rampe. Nachdem die Fahrerin ihre Zentrale angefunkt hat und die auch keinen Rat mehr wussten, wurde der Bus als defekt deklariert und alle mussten aussteigen. Damit war der Zug um 9.52Uhr flöten. Wir warteten also alle gemeinsam auf den nächsten Bus. Der wurde dann natürlich umso voller und es hatten sich an den Stationen wegen der langen Wartezeit noch mehr Leute angesammelt.

Eigentlich schreibt Transport for London auf ihrer Internetseite, dass kein Bus das Depot verlassen darf, wenn die Rampe nicht ordentlich funktioniert. Das werde täglich überprüft. Ich glaube an diese Aussage aber nicht so ganz. Manche Rampen sehen aus als seien sie schon Jahre nicht ausgefahren worden. Und das würde mich auch gar nicht wundern. Hier fahren so wenig Rollstuhlfahrer mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dass ich mir das durchaus vorstellen kann. Ich bin seit drei Monaten hier und habe erst ein einziges Mal einen anderen Rollstuhlfahrer im Bus getroffen. Der Nahverkehr käme zum Erliegen, wenn es noch mehr Verrückte wie mich geben würde, die meinen, im Rollstuhl mit Bus und Bahn fahren zu wollen.

Investigative Recherche

Anruf bei der Breitbandinternet-Hotline von Orange.

Ich: Guten Abend. Mein Name ist Christiane. Sie wollten am Dienstag oder Mittwoch meine Leitung testen. Wissen Sie, ich habe seit Wochen Leitungsunterbrechungen etwa alle 15 Minuten.

Orange: Nett, dass Sie anrufen, Christiane. Ich muss Ihnen leider sagen, dass ich leider nicht sehen kann, was der Leitungstest ergeben hat. Die Software ist derzeit defekt.

Ich stell mich dumm: Das ist aber bedauerlich. Wissen Sie, ich will ja auch sicher gehen, dass es nicht an mir liegt. Bin ich denn die einzige Kundin, die das Problem hat?

Orange: Nein. Da kann ich Sie beruhigen. Wir massenweise Kunden mit dem gleichen Problem.

Aber ich mache ja keine IT-Berichterstattung mehr…

Adrenalin

Ich habe bislang lauter Dinge bei BBC gemacht, die ich von der Pieke auf gelernt habe: Themen recherchieren, Leute finden, Sendung vorbereiten. Die Herausforderung ist nachwievor, dass ich das auf Englisch machen muss, aber das wird immer mehr normal. Heute hat mir der diensthabende Redakteur einen 60-minüten Adrenalinstoss verpasst. Ihm fiel 15 Minuten vor der Livesendung ein, dass ich in der Studioregie die Anrufer und Gäste per Telefon zuschalte. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass ich die Software nur rudimentär kenne, das heißt kannte. Jetzt bin ich fit. Denn das ist richtig Stress: Die Software kapieren, die Leute anrufen, auf die Leitungen verteilen, aufpassen, wann sie fertig sind, verabschieden, die nächsten anrufen. Und zwischendurch noch dem Toningenieur Anweisungen zurufen und Anweisungen vom Redakteur entgegennehmen und vor allem verstehen. Und immer aufpassen, dass keiner aus der Leitung fliegt und rechtzeitig angerufen wird. Und das bei Anrufern aus der ganzen Welt mit teilweise bescheidenen Telefonverbindungen. Es war wirklich Adrenalin pur, aber ich habe es ohne Panne geschafft. Ich hatte immer genug Leute in den Leitungen, die der Moderator ansprechen konnte und zudem auch noch die Richtigen. Livesendungen sind wirklich nichts für schwache Nerven.

Ich habe Internet

Juhu, ich habe Internet. Also, richtiges Internet. Breitband und nicht 56k. Ich hatte Orange am Wochenende ein Complaint geschrieben, bekam eine freundliche, wenig aussagekräftige Mail, sie arbeiten an dem Problem. Und tataaaaa, seit heute geht es endlich. Den Beschwerdebrief habe ich genauso geschrieben, wie ich ihn in Deutschland auch schreiben würde. Es musste ja schnell gehen. Aber vielleicht ist es ja manchmal ganz gut, die deutsche direkte Art zu wählen und dabei freundlich zu bleiben.

Ich wohne bei Starbucks

Ich glaube, ich werde mich in nächsten Wochen bei Starbucks häuslich einrichten, weil mich langsam echt annervt, dass ich keine Internetverbindung habe. Heute kam eine Mail von Orange. Sie bedauern…. Ihre Techniker würden hart an der Problembehebung arbeiten etc. Wie ich solche Schreiben hasse! Jetzt sitze ich bei Starbucks, um meine Mails zu lesen und ein Virenupdate zu installieren. Naja, wenigstens gibts Kakao und den Blick auf den Piccadilly Circus.

Bei Orange seh ich rot

22.12.

Mein Telefonanschluss ist endlich geschaltet. Ich beantrage bei Orange Breitband-Internet samt Livebox-Router.

10.1.

Meine Livebox ist endlich da – fast drei Wochen hat das gedauert. Sie ist so groß wie mein Notebook und so dick wie ein Roman.

11.1.

Nachdem ich alles probiert habe, um eine Internetverbindung zu bekommen, rufe ich die Hotline an. L. ist dran. Ich erkläre das Problem, gehe mit ihm die richtige Konfiguration durch und checke, ob die Kabel richtig angeschlossen sind. Erfolglos. Er veranlasst einen Linecheck. Das Ergebnis liege am nächsten Tag vor, sagt er mir.

12.1.

Ich rufe die Hotline an, um das Ergebnis des Linechecks zu erfahren. Nach 30 Minuten in der Warteschlange, fliege ich raus. Ich versuche es wieder. Nach 27 Minuten meldet sich ein indisches Callcenter. Der Mitarbeiter spricht schlecht Englisch und das viel zu schnell. Ich muss ihn zwei Mal bitten, langsamer und deutlicher zu sprechen. Er weiß nichts vom Ergebnis meines Linechecks und ist unfreundlich. Als ihm sage, dass ich ein deutsches Windows XP habe, sagt er, ich soll mir besser ein englisches kaufen. Ich lege auf.

13.1.

Ich rufe wieder die Hotline dran. A. ist dran und erzählt mir, dass der Linetest abgebrochen wurde. Sie werde einen neuen veranlassen. Außerdem sagt sie mir, dass das „PPP Server down„-Problem ein riesen Problem bei Orange sei. Der Fehler liege nicht bei mir, sondern bei Orange. Ich frage sie nach einer Möglichkeit, sie direkt zu erreichen, da sie sehr hilfsbereit war. Das sei aber nicht möglich, sagt sie mir. Der Linetest werde eine Stunde dauern. Ich solle dann wieder anrufen.

13.1. (abends)

Ein Mitarbeiter ohne Namen meldet sich. Er sagt mir, der Linetest habe ergeben, dass die British Telecom (BT) Arbeiten an meiner Leitung vornehme. Deshalb könne ich mich derzeit nicht mit dem ADSL-Server verbinden.

14.1.

Ich rufe BT an und erzähle ihnen von dem Problem. Sie testen meine Leitung und rufen mich zurück. Alles sei in Ordnung. Niemand würde an der Leitung arbeiten.

Ich rufe Orange an. Nach 28 Minuten erreiche ich das Callcenter. Einer Mitarbeiterin sage ich, dass BT nicht an meiner Leitung arbeite. Sie schaut sich die Ergebnisse meiner Linetests an und sagt, es gebe einen Fehler in der Leitung. Ich sage ihr, dass ich nicht denke, dass das an mir oder der BT liege. Sie sollen das gefälligst auf ihrer Seite lösen. Sie sagt mir, ich müsse ab jetzt alle 48 Stunden bei Orange anrufen bis zum 30.1. und täglich versuchen, mich mit dem Internet zu verbinden. Wenn sie es bis dahin nicht hinkriegen, entlassen sie mich aus dem Vertrag. Wie großzügig!

Blogstipendium – die Gewinner stehen fest

jetzt.de hat ja vor ein paar Monaten ein Blogstipendium ausgelobt. Nun stehen die Gewinner fest. Behindertenparkplatz hat zwar keinen Preis bekommen, aber ist als „Empfehlung der Redaktion“ gelistet. Herzlichen Dank dafür!

Ich habe noch ein paar Vorschläge für die nächste Runde:
Die Abstimmung und die Seiten sind nicht sehr benutzerfreundlich, geschweige denn barrierefrei. Mich haben viele blinde Leser dieses Blogs angesprochen, dass sie nicht abstimmen konnten.

Aber auch sehende Leute hatten ihre Probleme, weil die Abstimmbuttons nicht sofort sichtbar sind (man musste scrollen) und man sich anmelden musste.

Vielleicht lässt sich das ja für die zweite Runde verbessern.

P.S.: Einer der Gewinner ist Nils Bokelberg. Er bloggt für den Welfrieden. Die Älteren erinnern sich vielleicht noch an die Zeit als auf Viva noch nicht für Klingeltöne geworben wurde. Aus dieser Ära kommt er und ich bin mit ihm groß geworden (naja, jedenfalls volljährig).

Indien

Taj Mahal
Bild: Wikipedia

So, das ist wohl der letzte Eintrag vor meinem Abflug nach Indien. Nein, kein Urlaub (nicht schon wieder!). Ich fliege beruflich erst nach Bangalore und dann nach Delhi zum Imagine Cup von Microsoft. Eine Studentengruppe aus Hamburg steht im Finale mit einer Software zur Erfassung von Barrierefreiheit. Die Software ist klasse (hab ich mir schon angesehen), die Studenten auch. Ich freue mich sehr auf den Event und habe nicht wirklich eine Ahnung davon, was mich erwartet. Kommt mein Rollstuhl an? Ist das Hotel zugänglich? Wie komme ich voran? Ich bin umfangreich geimpft, jede Schraube meines Rollstuhls ist heute nochmal angezogen worden, ich habe ein neues Sitzkissen und fühle mich jetzt perfekt vorbereitet. Nicht zuletzt weil mein Kollege mich seit Wochen mit Wikipediaeinträgen zu so relaventen Dingen wie „Fakir“ oder „Schlangenbeschwörer“ bombadiert hat. :-)

Ich bin sehr gespannt, was mich erwartet. Es ist nach Dubai die mit Abstand abenteuerlichste Dienstreise, die ich bislang gemacht habe. Also stay tuned, ich werde natürlich bloggen über das, was mir in den nächsten Tagen in diesem völlig fremden Land so passiert. Drückt mir die Daumen!

Achtung Baustelle

Dieses Blog ist derzeit eine Baustelle. Nachdem der Verdacht aufkam, dass meine Umstellungsprobleme bei WordPress vielleicht mit mangelndem Hauptspeicher unseres Providers zu tun haben könnte, zieht der Behindertenparkplatz um. Wir hatten das schon länger vor und jetzt gab es auch einen Anlass. Eigentlich sind wir schon umgezogen. Nichts gemerkt? Umso besser. Auch die Kinderkrankheiten nach der Umstellung auf WordPress 2.0.4 sind kleiner geworden. Aber nicht nur der Hoster hat sich geändert (von Netnation zu Domainfactory), sondern auch die URL. ortegalink.com ist nämlich noch nicht zurück in „Good Old Germany“, sondern leitet Anfragen einfach an behindertenparkplatz.de weiter. Dafür hat das Blog endlich die Hauptadresse, die es verdient, nämlich behindertenparkplatz.de
Auch wenn alle Seiten und Feeds erstmal weiterlaufen, wäre es gut, bei Gelegenheit mal die Adressen zu ändern.

Die neue Domain heißt also www.behindertenparkplatz.de
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WordPress-Update

Ich habe heute Behindertenparkplatz von WordPress 1.5 auf WordPress 2.0.4 geupdatet – allerdings nicht ohne Probleme. Die neue Version soll 60 (!!!) Sicherheitslücken schließen, hat aber ein paar Kinderkrankheiten, finde ich. Auch das Plugin Ultimate Tag Warrior macht mit der neuen WordPress-Version Probleme. Ich musste es ausschalten, daher gibt es derzeit keine Tags.

Aufgefallen ist mir bislang dies:

  • Es ist mir schleierhaft, warum der WYSIWYG-Editor standardmässig eingeschaltet ist. Man muss auch erstmal darauf kommen, dass man das bei „Benutzer“ umstellen muss.
  • Die Rechte zum Hochladen der Bilder stimmen nicht. Es fehlen Leserechte für „Group“ und „Other“. Ohne eine Änderung wird kein neu hochgeladenes Bild angezeigt.
  • Das Plugin Ultimate Tag Warrior 3.1.4 für WordPress 2.0 verträgt sich offensichtlich nicht mit der neuen Version. Es blockiert das Löschen eines Beitrags und das Laden des Admin-Menüs nach dem Anlegen eines neuen Textes. Ohne UTW funktioniert das alles tadellos. Die Tagcloud habe ich daher auch entfernen müssen, ebenso die Empfehlungen für ähnliche Beiträge.
  • Bilder werden grundsätzlich als Thumbnail eingebunden, außer man ändert das jedesmal beim Hochladen (war wohl schon bei 2.0.3 so?). Wenn jemand weiß, wie ich das umstellen kann, bitte melden.
  • Will man einen Alt-Text schon beim Hochladen eines Bildes einfügen, muss man das Feld „Title“ ausfüllen. Das hat nichts mit dem Attribut „Title“ zu tun und ist daher unglücklich gewählt. Ich hatte den Alt-Text zuerst in „Beschreibung“ eingetragen.