Allen Besucherinnen und Besuchern meines Weblogs wünsche ich ein gutes neues Jahr 2008! Ich bedanke mich für die Treue im vergangenen Jahr und die vielen Kommentare und E-Mails, die mich erreichen. Ich wünsche Euch allen viel Glück und Zufriedenheit für 2008.
Archiv für 31.12.2007
Satlav bald barrierefrei
Ich hatte ja der Gemeinde Westminster eine nette Mail geschrieben und sie für ihren SMS-Dienst gelobt, der einem die Adresse der nächsten öffentlichen Toilette schickt. Ich hatte sie auch darauf hingewiesen, dass ich die Angabe, ob die Toilette barrierefrei ist, schmerzlich vermisse. Nun haben sie geantwortet. Sie wüssten, dass diese Information für behinderte Besucher Londons wichtig sei und sie würden das Angebot demnächst erweitern. Angaben zur Barrierefreiheit hätten dabei höchste Priorität.
Einfach aber gut
Es gibt ja Dinge im Leben, die sind eigentlich simpel, es muss nur jemand auf die Idee kommen, sie zu bauen. In einem Buchladen in Canary Wharf habe ich einen „Writing Table“ für Rollstuhlfahrer entdeckt. Der hing unten an dem Tresen, der für Rollstuhlfahrer viel zu hoch war. Ich finde den Tisch gar nicht so spannend, weil ich so wahnsinnig auf ihn angewiesen wäre. Meist reichen mir die Leute eine Unterlage zum Unterschreiben, wenn ich mit Kreditkarte zahle. Ich finde an dem Teil etwas anderes gut: Es signalisiert mir als behinderte Kundin, dass man sich über mich Gedanken macht und versucht, das Einkaufen einfacher zu machen. Das ist mir fast wichtiger als dass mir niemand mehr eine Unterlage zum Unterschreiben reichen muss.
Disabled only
Während ich in Deutschland ständig auf der Suche nach einer barrierefreien Toilette war, bin ich in Windsor die Einzige, die nicht suchen muss.
Wieder da
Nach ein paar erholsamen Tagen in Südengland und Wartungsarbeiten an diesem Blog bin ich wieder zurück. Hier läuft jetzt die aktuellste Version von WordPress und einige zusätzliche Plugins. Sollte etwas nicht funktionieren, bitte melden.
Londons U-Bahn aus meiner Sicht
Ich habe mir schon oft gedacht, man müsste mal die Stationen aus dem U-Bahnplan nehmen, die nicht barrierefrei sind. Einfach ausradieren. Wie das wohl aussehen würde… Und jetzt hat das jemand gemacht. Das Ergebnis kann man unter anderem hier sehen. Großartig!
Weihnachtsmannterror
Derzeit treiben sich ja vermehrt Weihnachtsmänner in Einkaufzentren und Geschäften rum, die eigentlich Kinder bespassen sollen. Aber irgendjemand muss den Weihnachtsmännern mal sagen, dass erwachsene Rollstuhlfahrer im Gegensatz zu Kindern nicht zwingend mit Schokoeiern zu beschenken sind. Eine Freundin, die auch Rollstuhlfahrerin ist, erzählte mir gerade, sie sei im Sterncenter in Potsdam Weihnachtsmannopfer geworden. Der Weihnachtsmann kam zu ihr, streichelte ihr über den Kopf und schenkte ihr ein Schokoei. Und während er das tat, sagte er: „Für alle, die nicht mehr so hüpfen können.“
Ich nehme auch immer Abstand, wenn ich diese Figuren sehe, denn sie haben es immer auf mich abgesehen. Eine Rollstuhlfahrerin, die meiner Freundin entgegenkam meinte deswegen auch zu ihrer Begleitung: „Oh Scheiße, der Weihnachtsmann.“
Liebe Einkaufszentrumbesitzer und Weihnachtsmann-Losschicker, könnt Ihr bitte sicherstellen, dass Eure putzigen Mitarbeiter den Unterschied zwischen Kleinkind und erwachsener Person, die im Rollstuhl sitzt, intus haben? Das wäre sehr hilfreich und würde auch Rollstuhlfahrern den belästigungsfreien Einkauf ohne Körperkontakt ermöglichen. Und an alle Weihnachtsmänner die Warnung, wer Rollstuhlfahrern über den Kopf streicht und dabei Schokoeier verteilt, darf sich hinterher nicht beklagen, wenn er die Schokoeier im Bart kleben hat.
1. April im Dezember
Also, ich musste gerade erst einmal auf dem Kalender schauen, um sicherzugehen, dass nicht der 1. April ist. Da bekomme ich eine Pressemitteilung von Transport for London (das sind die mit den etwas schwierigen Busfahrern), dass sie den „Independent Living Award“ gewonnen haben. Dann dachte ich, sie haben den Preis gewonnen, weil ihre Busfahrer tun und lassen können, was sie wollen – das ist ja auch irgendwie „Independent Living„. Aber nein, sie haben den Preis für ihre Arbeit bekommen, die öffentlichen Verkehrsmittel für alle Londoner barrierefrei zu machen. „We are impressed by the leadership and commitment Transport for London has shown„, lese ich da.
Also, ich bin jedes Mal beeindruckt, wenn ich mitgenommen werde, der Busfahrer ohne Murren die Rampe ausfährt, diese funktioniert und beim Aussteigen dies ebenfalls so gut geht. Ich bin deshalb beeindruckt, weil das ja nicht immer der Fall ist. Und ich wäre auch beeindruckt, wenn mal nur eine einzige U-Bahnstation in der Nähe der Oxford Street barrierefrei wäre.
London hat so viele Bereiche, die wirklich barrierefrei und vorbildlich sind. Aber die öffentlichen Verkehrsmittel gehören jetzt wirklich nicht dazu.
Satlav – per SMS zum nächsten Klo
City of Westminster, also die Innenstadtgemeinde von London, in der Big Ben und hunderte andere Sehenswürdigkeiten stehen, bietet seit kurzem einen Dienst an, mit dem man sich per SMS den Standort der nächstgelegenen Toilette zuschicken lassen kann. Satlav nennen die das. Man muss einfach eine SMS an 80097 mit dem Wort TOILET schicken und das System schickt dann eine Adresse mit Öffnungszeiten zurück.
Nun habe ich das gestern mal ausprobiert, das hat auch wunderbar geklappt, aber war für mich wertlos. Denn die Information, ob es sich um eine barrierefreie Toilette handelt und wenn nicht, wo die nächste barrierefreie Toilette ist, fehlt. Ich habe Westminster jetzt mal kontaktiert und um Erweiterung des Dienstes gebeten. Mal sehen, was sie antworten…
Walking is overrated
Gesehen auf einem Rollstuhlrad bei einer Veranstaltung