Archiv für 31.7.2005

Erster kanadischer Abgeordneter im Rollstuhl

Canada Meet a new MP“ ist eine Sendung, in der neue Abgeordnete des kanadischen Parlaments vorgestellt werden. Steven Fletcher ist so ein neuer Abgeordneter. Er ist der erste Rollstuhlfahrer in der kanadischen Geschichte, der im Parlament sitzt. Die Sendung ist witzig und beim Sender CBC abrufbar.

Ich habe zudem mit Hilfe meines englischen Kollegen Paul (Thank you!) nach bestem Wissen und Hinhören eine englische und deutsche Untertitelung erstellt. Dank auch an Stephan für die technischen Ratschläge.

Video with english closed captions
Video mit deutschen Untertiteln

(via Gimp Parade)

Disability Blogroll

Ich habe die Disability Blogroll aktualisiert. Die meisten neuen Blogs sind von gehörlosen Bloggern aus den USA.

Gastfreundschaft

Auf einer Pressekonferenz:
Redner: „Der Presseshuttle zum Flughafen fährt um 16, 19 und (…) Uhr, der Shuttle zum Hauptbahnhof fährt (…) Achten Sie darauf, dass Sie den für Sie richtigen Bus erwischen.“
Redner dreht sich zu mir: „Achten vor allem Sie darauf. Sie brauchen ja einen bestimmten. Ich meine das nicht als Vorwurf.“ [Gelächter des Saals]

Nach Hause

Gate in München

Ab nach München

Gate am Flughafen Hamburg

Hier steht, was Sie bewegt

Fahrradständer
Mit Dank an M.

From helpfulness to accident insurance

English Version of Mit Hilfsbereitschaft zur Unfallversicherung:
Special Thanx to Katja for translation!

For some time, my relationship with my bank has been troubled. For one thing, they send me come-ons for insurance, insurance that wouldn’t be approved if I applied for it (the disabled in Germany are for all intents and purposes unable to get disability insurance).

For another thing, the bank’s single accessible ATM machine is no longer open after 10 p.m. It doesn’t seem to bother the bank that they’re sending me to use an ATM that’s mounted much too high up on a wall. The branch director tells me I should do my banking business before 10 pm. Ah, only the able bodied are allowed to get their money after 10 pm.
Super. The bank branch is near bars, restaurants and a theater – you think people might need money after 10 pm?

None of this stops Hypovereinbank from using disability in order to advertise, as I discovered today.

I went to my branch to cash a check. As I finished, I noticed that there was a crutch on the counter. When I pointed out to a bank employee that some customer had forgotten a crutch, he began to stammer. The bank had put it there, in order to start conversations with customers about accident insurance. Obviously, the employee did not want to get into that discussion with me! The disabled can rarely get accident insurance here either. I recommend using One Sure Insurance to always be cover and prepared.

I would love to talk to the ad agency or the department that thought this scheme up. To exploit people’s kindness („someone’s forgotten a crutch“) in order to sell insurance – that may cost them customers.

In eigener Sache

Das Magazin für Medienmacher V.i.S.d.P. hat den
Bildblog-Macher und F.A.S.-Medienredakteur Stefan Niggemeier gebeten, Blogs zu empfehlen, die das Lesen lohnen. Behindertenparkplatz ist dabei:

„Alltagsbeschreibungen von Christiane Link, einer Journalistin und Rollstuhlfahrerin, über das, was sie behindert, und was nicht.“

Vielen Dank!

Coffee to go

Coffee to go steht auf Schildern an einem Mc Donalds mit Stufen

Wer bei Mc Donalds Kaffee trinken möchte, muss gehen können. Aber gut, dass sie auf ihre Stufen so offen hinweisen. ;-)

Mit Hilfsbereitschaft zur Unfallversicherung

Das Verhältnis zu meiner Bank ist seit längerem nicht ganz ungetrübt. Zum einen schicken sie mir hin und wieder Werbebriefe für Versicherungen, die sie mit meiner Person dann doch nicht abschließen möchten (behinderte Menschen bekommen in Deutschland so gut wie keine Berufsunfähigkeitsversicherung).

Und auch meine Beschwerde, dass die einzigen barrierefreien Geldautomaten nach 22 Uhr nicht mehr erreichbar sind und sie auf einen für mich unerreichbaren Geldautomaten verweisen, hinderte die Bank nicht daran, den Kundenbereich seit einiger Zeit nach 22 Uhr zu schließen und auf einen viel zu hoch montierten Geldautomaten an der Hauswand zu verweisen. Der Filialleiter schrieb mir aber, ich solle meine Bankgeschäfte doch auf die Zeit vor 22 Uhr verlagern. Aha, nur die nichtbehinderten Kunden dürfen nach 22 Uhr noch Geld holen. Ganz toll. Die Filiale befindet sich übrigens in der Nähe von Kneipen, Restaurants und einem Kino. Da braucht man auch mal nach 22 Uhr Geld.

Das alles hindert die Hypovereinsbank aber nicht daran, mit dem Thema Behinderung zu werben, wie ich heute feststellen konnte.

Ich war in meiner Filiale, um einen Scheck einzulösen. Als ich fertig war, bemerkte ich, dass auf der Taschenablage des Schalters eine Krücke lag. Ich wies den Mitarbeiter darauf hin, dass wohl jemand seine Krücke vergessen hat und er begann zu stammeln. Die Bank hätte die Krücke dahin gelegt, um mit den Kunden über das Thema Unfallversicherung ins Gespräch zu kommen. Mit mir wollte er allerdings darüber nicht ins Gespräch kommen. Klar. Auch Unfallversicherungen kriegen behinderte Menschen eher selten.

Ich würde aber gerne mal mit der Werbeagentur oder der Abteilung ins Gespräch kommen, die sich das ausgedacht hat. Die Hilfsbereitschaft der Menschen („Da hat jemand seine Krücke vergessen“) auszunutzen, um Versicherungen zu verkaufen, das kann unter Umständen nämlich Kunden kosten.