Was haben Dell-Notebook-Besitzer und Rollstuhlfahrer gemeinsam?
Ja okay, da kommt man nicht so einfach drauf: Sie werden von der australischen Fluggesellschaft Qantas nicht so ohne weiteres mitgenommen. Während die Rollstuhlfahrer nur die Maschinen vom Typ Boeing 737 meiden sollten, sieht es für die Dell-Kunden noch schlechter aus. Die dürfen nur noch ohne funktionstüchtige Akkus mit ihrem guten Stück in sämtliche Maschinen, schreibt Golem und zitiert den Syndey Morning Herald. Hat schonmal jemand über die Einführung des Merkzeichens „DELL“ im Behindertenausweis nachgedacht?
Archiv für 23.8.2006
Rollstuhlstunts
Sehr geniale Rollstuhlstunts gibt es bei YouTube zu sehen.
Incredible India
Inside Microsoft
Das papierlose Büro gibt es doch
Software für Analphabeten
Outside Microsoft
Purity in every can
Mitten im Verkehrschaos: Ein Behindertenparkplatz. Frei.
Autorikschas
Was für ein langweiliges Leben
Wenn man so ein paar Tage Überbevölkerung, Chaos und Schlafdefizit am eigenen Leib erfahren hat und jetzt ganz kuschelig in der viel zu großen Wohnung sitzt und den Regen an die Scheibe prasseln sieht, der einem davon abhält, sich in das Konsumgetümmel der westlichen Welt zu werfen, kommt einem das Leben hier extrem langweilig und geordnet vor. Diese Umstellung ist schlimmer als der Jetlag, macht einem aber so richtig bewusst, wie priviligiert wir hier leben. Strom, warmes Wasser und Internet sind schon schöne Dinge, über die man sich gar nicht mehr so bewusst ist. Was so ein paar Tage ohne warmes Wasser, mit Stromausfällen und schlechter Internetverbindung doch erden können.
Delhi
Ich hatte weder Zeit noch eine gute Möglichkeit von Delhi aus zu bloggen. Die Internetleitung war einfach zu schlecht und brach ständig ab. Seit heute morgen bin ich wieder in Deutschland und bin sehr froh, heil wieder zu Hause zu sein.
Delhi ist wirklich anders als der Süden Indiens. Während in Bangalore die Menschen auf der Straße neugierig waren und froh waren, wenn man mit ihnen redete, geht es Delhi nur ums Geld. Schon am Flughafen wollte mich ständig irgendwer irgendwo hinschieben (ohne vorher zu fragen natürlich), in der Hoffnung, Geld dafür zu bekommen. Ein freundliches „Nein, danke“ reichte da bei weitem nicht. Man musste die Leute schon wegschubsen oder anplärren, um sie los zu werden. Sehr unangenehm, aber sonst wäre ich ständig irgendwohin geschoben worden.
Wir wohnten im Ashok-Hotel, einem Staatsladen. Es gab ganze Armeen an Kellnern, aber was sie wirklich taten, war nicht zu erkennen. Mein Zimmer war barrierefrei, aber das Bad war ziemlich verdreckt. Zigarettenstummel lagen rum und es gab auch kein warmes Wasser. Auch der Fernseher ging nicht. Vor dem Hotel war eine Rampe mit etwa 30 Prozent Steigung. Die Pagen haben mich immer hoch- und runtergeschoben, was nicht ganz ungefährlich war. An einem Abend habe ich gegen Bakshisch einen Mitarbeiter dazu gebracht, mir WLAN im Zimmer zu aktivieren, so dass ich wenigstens meine Artikel absetzen konnte.
Am Freitag waren wir in Delhi unterwegs und ich muss sagen, ich war angenehm überrascht: Das Regierungsviertel sieht aus wie geleckt,
es gibt schöne Parks
und historische Anlagen und sehr gepflegte Grabstätten von Mogulen.
Die historischen Stätten sind alle barrierefrei, es sind sehr geschmackvoll Rampen nachgerüstet aus alten Steinen.
In einem total barrierevollen Land sind ausgerechnet die historischen Stätten barrierefrei. Man muss Eintrittsgeld zahlen. Für Ausländer gelten andere Preise als für Einheimische.
Aber wir haben auch ein anderes Gesicht Delhis gesehen: Abgemagerte Kinder, die zwischen den Automassen Tänze aufführen, um Geld von den Leuten in Autos zu bekommen. Schwer kranke Menschen, die an die Autoscheiben klopfen. Unfälle, zu denen kein Krankenwagen fährt. Am Flughafen haben mir zwei englische Geschäftsmänner erzählt, dass ihr Rikschafahrer von der Polizei verprügelt wurde als er sie im Halteverbot aussteigen ließ. Auf den Autobahnen laufen Kühe rum. Sie sind heilig und dürfen deshalb wohl machen, was sie wollen. Menschen versuchen die Autobahnen zu überqueren und werden fast totgefahren. Studenten, die in Agra waren, erzählten mir, das sie gesehen haben wie ein Bus auf einen Mopedfahrer kippte.
Die Menschen in Delhi kennen Distanz zu anderen überhaupt nicht, scheint es. Die Autos berühren sich fast, wenn sie fahren. Man wird immer angefasst, es herrscht ständig Gedränge. Viele Autos sind schrottreif. Auf dem Weg zum Flughafen fuhren wir in einem Taxi mit einer derart durchgesessenen Rückbank, dass man eigentlich auf dem Boden sass. Man muss die Taxifahrer immer überzeugen, den Rolli nicht auf dem Dach zu transportieren. Vom Flughafen erzähle ich später.